[...]„Das Phantom-Kommando“ lässt BetrachtungsMÖGLICHKEITEN zu, die ihn von sonstigem Propagandadreck der Reagan-Zeit abheben und dem Krawallszenario einen subversiven Reiz verleihen.[...]Das Geschehen nimmt zunehmend sarkastische Züge an, es antwortet seinem Zeitgeist mit einer radikalen Überhöhung und bewusst soziopathisierten Hinterfragung seiner Hauptfigur und ihrer Handlungen. Subversion ist dabei das vom Film selbst genannte Stichwort: da verbringt Ex-Colonel Matrix in der Anfangsmontage weichgezeichnet glückliche flauschibauschi Idyllstunden mit seiner Tochter, der krasse Gegenentwurf zu den späteren Gewaltakten, die beiden motschen mit Eis rum und knuschelwuscheln ein Reh und lachen und knuddeln – und dann sagt Matrix am Frühstückstisch, zwischen Saft und Sandwiches: »When I was a boy and rock and roll came to East Germany, the Communists said it was subversive. Maybe they were right.«[...]Ein Jahr, nachdem während eines allgemeinen Hochgefühls von national pride und stars’n’stripes[...]in diese rotweißblau gefärbte Stimmung hinein der wohl missverstandenste Song aller Zeiten, Bruce Springsteens regierungs- und kriegskritisches Born in the USA, zur zweiten Nationalhymne aufgestiegen war, erwähnt Matrix, Ziehkind des kommunistischen Feindbildes, die subversive Kraft des Rock’n’Roll. Das ist weder Zufall, noch Nebensächlichkeit, um Schwarzeneggers breiten Akzent zu erklären, das ist vielmehr das vielleicht hinterhältigste Zwinkern, mit dem ein Actionfilm jemals ein reflektionsunfähiges Publikum verarscht und bloßgestellt hat.[...]