Der einzige Zeuge: Kritiken

Regisseur Peter Weir (*Die Truman Show*) kombiniert den Clash der Kulturen mit einer spannenden Thriller- und einer süßen Lovestory. Für Schnitt und Drehbuch gab's je einen Oscar.

"Der einzige Zeuge" ist für mich einer der eher schwächeren Filme in Harrison Fords Filmographie.
Das liegt vor allem daran, dass der Film zu viel sein möchte und keine perfekte Mischung hinkriegt. Der Film fängt an wie ein Thriller, rutscht jedoch nach einer halben Stunde in die vorhersehbare Liebesgeschichte und schiebt den Krimifaktor für eine Stunde erstmal komplett in den Hintergrund. Klar der Film ist auch während dieser Stunde eine Milieustunde, hat aber grundsätzlich keine sehr tief gezeichneten Charaktere, was dazu führt, dass man nicht richtig mitfühlen kann, wenn es um Leben und Tot geht. Das liegt auch daran, dass der Film vorhersehbar ist, und ("nur") solide inszeniert ist. Der Spannungsaufbau misslingt an manchen Stellen, was an dem Soundtrack liegt. Der Soundtrack ist das einzig wirklich schlechte an dem Film. Dieser besteht so ziemlich nur aus synthetischen Klängen und ist sehr schlecht gealtert. Er wirkt altmodisch, doch das ist nicht das Problem: Sondern dieser passt nicht zum Film.

Fazit: Gute Darsteller in einem Film der zu Thrill ist für ein Liebesfilm mit Milieustunde, bzw ein Film mit zu wenig Thrill für einen Thriller.

Der Film besteht aus drei Elementen, die nicht unbedingt glücklich zusammenpassen, aber auch nicht gut kombiniert sind. Polizeitriller, Lovestory und Sittenbild der Amish People sind wenig kompatibel. Ich habe den Film trotzdem sehr gerne gesehen, weil er aus dem Einerlei der Plots weit herraussticht und weil er schon nach kurzer Zeit ein schöne Wärme der Darstellung vermittelt. Tolle Darsteller, sorgfältig inzeniert verzeihe ich dem Film auch die Thrillerelemente am Ende. Ansehen lohnt, sehr gute Unterhaltung!