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    Vertical Limit
    Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
    3,0
    solide
    Vertical Limit
    Von Carsten Baumgardt

    „GoldenEye“-und „Zorro“-Regisseur Martin Campbell stellt in seinem Bergsteiger-Action-Drama „Vertical Limit“ zwar sämtliche physikalischen Gesetze auf den Kopf, unterhält den Zuschauer dafür aber ordentlich und kann die Hochspannung konsequent durchhalten.

    Nach dem tragischen Tod ihres Vaters (Stuart Wilson), der sich für sie - die Kinder Peter (Chris O’Donnell) und Annie (Robin Tunney) - an einer Steilwand im Monument Valley opferte, gehen beide getrennte Wege. Während der frustrierte Peter im Himalaya als Naturfotograf arbeitet, blieb Annie der Bergsteigerei treu und will bei einer K2-Expedition des exzentrischen Milliardärs Elliot Vaugh (Bill Paxton) ein Kamerateam führen. Doch es kommt, wie es kommen muss. Annie und ihre Gruppe geraten trotz Warnungen in eine Schlechtwetterfront und verunglücken – nur drei Teammitglieder überleben, der Expeditionsleiter Tom (Nicholas Lea), Vaughn und Annie. Peter, den ein Zufall ans Ba-sislager geführt hat, trommelt einen Suchtrupp zusammen, der die drei retten soll. Angeführt werden sie von einem Eremiten namens Wick (Scott Glenn) – eine Art Kane in der Yeti-Variante.

    Die Rahmenhandlung der Rettungsmission ist nicht originell, aber durchaus denkbar. Was Campbell und seine beiden Autoren allerdings an hanebüchenen Details auftischen, dürfte jedem „echten“ Bergsteiger als eine Verhöhnung seiner Passion vorkommen. Wie idiotische Funsportler gekleidet, hecheln die Protagonisten den Berg hoch, als sei es das einfachste der Welt sei, springen über Abgründe, stemmen Zentnerlasten an einem Arm oder feiern eine Nacht, bevor sie den schwierigsten Bergaufstieg der Welt bewältigen wollen eine Longdrink-Party. Ebenso absurd ist die Idee, das Problem mit Nitroglycerin zu lösen.

    Doch kurioserweise stören die Mängel zwar, verhindern aber nicht das „Vertical Limit“ hochspannend ist, keine Minute langweilt und den Zuschauer einfach bestens unterhält, falls dieser sich darauf eingelässt, kein Doku-Drama zu erwarten. Zumal die Originalaufnahmen (entstanden am neuseeländischen Mount Cook) phantastisch sind, im krassen Gegensatz zu den Nahaufnahmen, die – deutlich sichtbar - im Studio gedreht wurden.

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