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    Showtime
    Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
    3,0
    solide
    Showtime
    Von Carsten Baumgardt

    Das Genre der Action-Buddykomödie ist nicht gerade neu. Dementsprechend routiniert kommt auch Tom Deys Mix aus Thriller und Mediensatire daher. Aber dank der gut gelaunten Darsteller unterhält „Showtime“ prächtig, ist ausgesprochen kurzweilig und ungeheuer witzig.

    Mitch Preston (Robert DeNiro) ist ein stets mies gelaunter L.A.P.D.-Detective, der zum Lachen lieber in den Keller geht. Als ihm der übereifrige Streifenpolizist Trey Sellars (Eddie Murphy) einen Undercover-Einsatz gründlich vermasselt und auch noch die komplette Fernsehmeute an den Tatort lockt, endet der Einsatz im Desaster. In seiner Wut zertrümmert Preston eine TV-Kamera - mit Folgen. Der griesgrämige, aber charismatische Cop hat Fernsehproduzentin Chase Renzi (Rene Russo) auf den Plan gerufen. Sie will mit Mitch in der Hauptrolle eine Reality-TV-Show realisieren. Natürlich hat der Vollblutbulle dazu überhaupt keine Lust, aber sein Department zwingt ihn, mitzumachen. Sein Partner wird ausgerechnet der Rookie-Cop und Möchtegern-Schauspieler Sellars. Bis sich die gegensätzlichen Charaktere näher kommen und sie vor laufender Kamera Fälle lösen, geht noch einiges schief...

    Die Geschichte des Buddy-Cop-Duos erfüllt sicherlich so ziemlich alle gängigen Klischees, die in diesem Genre kursieren. Die Partner können sich anfangs nicht leiden, freunden sich aber irgendwann an. Unter der rauen Schale von Cop Preston steckt natürlich ein weicher Kern und Sellers ist als Polizist selbstverständlich nicht so doof wie es zunächst aussieht. Auch die üblichen finsteren Standard-Gangster aus Osteuropa dürfen nicht fehlen und die TV-Produzentin, die für die Quote alles tun würde. Diese Aufzählung ließe sich beliebig erweitern.

    Die Kriminal-Handlung selbst ist ebenfalls nicht der Rede wert und verläuft in den üblichen Bahnen des Genres. Aber das spielt alles keine große Rolle. Denn Regisseur Tom Dey („Shang-High Noon“) nutzt diese Stereotypen, um - zugegeben moderate, aber immerhin - satirische Untertöne einzustreuen und das Ganze nicht allzu ernst zu nehmen. Der große Plus: „Showtime“ ist einfach vorbehaltlos witzig, teilweise sogar in bester Screwball-Manier. In der lustigsten Szene des Films äfft DeNiro seinen stets überzogenen Partner in einer TV-Kabine nach, wie dieser den Leitspruch der Sendung „It’s Showtime“ brüllt - einfach urkomisch.

    Überhaupt zeigt sich die komplette Darstellerriege in exzellenter Spiellaune. DeNiro, der in „Reine Nervensache“ und „Meine Braut, ihr Vater und ich“ gesehen hat, dass er witzig sein kann, ist für die launigen Oneliner und das grimmige Gesicht zuständig, während Dauer-Quasselstrippe Eddie Murphy den Dampfplauderer gibt, ohne es aber zu übertreiben. Auch Rene Russo („Leathal Weapon 3 + 4“), die übrigens im Film auf Schritt und Tritt von DeNiros Adoptiv-Tochter Drena begleitet wird, macht als gerissene TV-Frau eine gute Figur. Einen ironischen Gastauftritt hat „Star Trek“-Schlachtross William Shatner, der seine Erfahrung aus T.J. Hooker an die beiden TV-Cops weitergeben will. Wie schon in der Artverwandten Buddykomödie „Rush Hour“ gibt es am Ende Outtakes von missglückten Szenen zu sehen.

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