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    Elephant
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    3,8
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    14 User-Kritiken

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    Kino:
    Anonymer User
    4,0
    Veröffentlicht am 15. Januar 2015
    Elephant ist wirklich unglaublich gut gemacht, so umfassend kann man dem Film Lob aussprechen. Gus Van Sant, einer der bekanntesten Verehrer des Regisseurs Bela Tarr, inszeniert Elephant in langen, ruhigen Einstellungen, in denen das Geschehen angenehm zwischen Handlung und Leere pendelt. Ohne die unkonventionelle Machart je zum Selbstzweck oder zum Verweis auf die eigenen Künste verkommen zu lassen, schafft der Regisseur ein glaubwürdiges, da alltägliches Bild einer Highschool, und beschwört die Atmosphäre eines für die Jugendlichen unbeschwerten, friedlichen Herbstes. Dabei sind die Dialoge stets alltäglich, aber selbst dann wenn sie für den Fortlauf der Handlung nicht bedeutsam sind immer stimmungstragend und nie langweilig. Wie in Paranoid Park oder Good Will Hunting fühlt man sich als Zuschauer den Figuren sehr nahe, wohl auch wegen der, der Realität entnommen zu scheinenden, Gesichter. Außerdem ist dem Film zu Gute zu halten, die Brutalität nicht zu verharmlosen, sich aber zugleich nicht mit Blut und Gemetzel auf eine ethisch gefährliche Gewaltästhetik einzulassen. Selbstverständlich ist nicht jede Gewaltdarstellung affirmativ - Werke zahlreicher Regisseurs distanzieren sich von Gewalt, stellen sie aber dennoch explizit dar - dennoch ist es auch gut zu sehen, dass man auch ohne zu zeigen, eindrucksvoll schockieren kann. Zudem verweist die überraschend leise und ruhig gefilmte letzte Viertelstunde ebenso effektiv auf die gedankliche Leere und die Zukunftslosigkeit der beiden Protagonisten, die Amok laufen. Dass Elephant ein eher unbeachterer Film des Good Will Hunting Regisseurs geblieben ist, liegt zweifelsohne nicht an seiner Qualität (denn in meinen Augen hat Gus Van Sant bis heute keinen Film so souverän und stimmungsvoll inszeniert) Vielmehr dürfte die unkonventionelle Machart, die nicht eindeutig als Drama zusammenzufassende Handlung sein. Jedenfalls ist Van Zants Stoffwahl und Inszenierungsart sowohl sympathisch als auch erfrischend, wenden sich doch im Vergleich viele Regisseure nach eindrucksvollen Werken zu oft gern kommerzielleren Produktionen zu. FAZIT: Filmisch absolut souverän und dazu eine hervorragende Annäherung an ein gesellschaftlich hochinteressantes Thema.
    travisbickle
    travisbickle

    3 Follower 23 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 25. Februar 2010
    Wie Jürgen Armbruster, der filmstarts- Redakteur es schon beschrieb: Maßgeschneiderte Hollywood- Unterhaltung oder herkömmliche, konventionelle Kinokost wird hier nicht geboten. Dass der Film einigen widerstreben dürfte, ist auch mir klar. Was aber im Endeffekt entscheidend ist, ist die Herangehensweise an den Film. Erwartet man nicht das von einem Film, was ich oben beschrieben habe, sondern wagt man den Blick über den Tellerrand und lässt sich auf diese schwierige Thematik ein, die ja obendrein auch noch fast provokant minimalistisch und nüchtern angegangen wird, wird man reichlich belohnt. Erklärungen? Darauf legt van Sant hier keinen Wert. So etwas wie eine Erklärung des Geschehens muss man sich selber zurechtlegen. Was man sieht, ist alles, was man kriegen kann. Und in meinen Augen ist es auch gut so, dass der Regisseur keine Stellung bezieht. Denn gerade dadurch denkt der Zuschauer erst richtig darüber nach. "Elephant" ist für mich- trotz oder gerade wegen seines unkonventionellen Inszenierstils, ein Meisterwerk. Für mich gehört "Elephant" zu den schockierendsten und verstörendsten Filmen der letzten Jahre. Vielleicht sollte man sich mit dieser Materie, so anspruchsvoll (und anstrengend) sie auch ist, einmal richtig auseinandersetzen.
    Philm
    Philm

    22 Follower 288 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 11. April 2017
    Der Film ist sehr nüchtern erzählt. Im Prinzip handelt er von einem normalen Schultag, nur dass man die ganze Zeit das Ende im Kopf hat.
    Ich fand die Art und Weise gelungen.
    ilovekino
    ilovekino

    20 Follower 115 Kritiken User folgen

    2,0
    Veröffentlicht am 25. Februar 2010
    Extrem langsam und langweilig erzählt.Da musste ich an den spruch von John Doe (Sieben)denken," wenn du willst das Dir jemand zuhört,dann musst du ihn mit einem schlaghammer treffen" Doch ist hier die herrangehensweise genau das gegenteil,also ich bin fast eingeschlafen.sorry
    Lamya
    Lamya

    1.209 Follower 801 Kritiken User folgen

    2,0
    Veröffentlicht am 25. Februar 2010
    Ich habe sehr viel mehr von dem Film erwartet. Man lernt irgendwelche Charaktere kennen, die in keiner wirklichen Verbindung zueinander stehen. Warum? Damit man deren Verlust am Ende umso schrecklicher findet? Der Film ist voll und ganz auf das wirklich krasse Ende ausgerichtet und um das zu sehen muss ich eigentlich keinen Film gucken. Das Drama "Elephant" ist so gerade noch an der Grenze. Kann man sich jetzt drüber streiten, aber wirklich klasse war der nun nicht. Aber seht selbst...



    4/10
    BrodiesFilmkritiken
    BrodiesFilmkritiken

    10.230 Follower 4.929 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 2. Januar 2018
    Auch wenn der Untertitel auf der DVD Hülle „Auf dem Weg nach Columbine“ lautet und die beiden Killer durchaus zurecht gemacht sind wie die beiden Täter aus der Columbine High-School ist der Film keine Nachstellung sondern nimmt sich nur des Themas an – aber auf ganz eigensinnige Weise. Der Film ist gut 80 Minuten lang von denen gut 65 ziemlich ereignisfrei vergehen. In endlosen Szenen sehen wir Schüler die Gänge entlang laufen und lernen den ein oder anderen ein wenig kennen, dabei geht’s aber nicht zwangsweise chronologisch vor: in einer Szene treffen zwei der näher vorgestellten Schüler auf dem Flur aufeinander während eine dritte daran vorbeigeht – die Szene gibt’s insgesamt 3mal, je aus der Sicht eines anderen der drei. Anhand der wiederkehrenden Szenen erkennt man dann nach und nach „Anknüpfpunkte“ so dass sich letztlich ein ausführliches Portrait des Schulalltages wenige Sekunden vor dem grausamen Massaker ergibt. Obwohl eben eine ganze Handvoll Schüler vorgestellt werden, eine Hauptfigur gibt es nicht und genau das ist auch die Absicht. Wenn dann die schwerbewaffneten Killer ankommen und um sich schießen kann es jeden treffen, die einen kommen durch Glück davon, die anderen laufen in die Schusslinie und werden brutal hingerichtet. Dabei wird der Film ganz schön hart (wobei zwar kein Splatterniveau erreicht wird, es aber zum schocken voll und ganz ausreicht). Insgesamt also ein sehr eigenwilliger, dabei aber ungemein schockierender Film der sich in seiner vollen Kraft erst am Ende erfassen lässt – nichts für die breite Masse, nur für mutige Zuseher die sich auf so was einlassen können. Überraschend auch wer dahinter steckt: für Drehbuch und Regie zeichnet sich Gus van Saint verantwortlich, der auch „Good Will Hunting“ inszenierte.Fazit: Bizarrer und verstörender Film, subtil, bewusst ein wenig langweilig und in einem schockierenden Finale mündend!
    Begbie
    Begbie

    2 Follower 18 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 25. Februar 2010
    Gus van Sant ist ein Regisseur, der zwischen seinen eher konventionellen Hollywoodfilmen (Good Will Hunting, Psycho etc.) auch gern mal einen künstlerisch anspruchsvollen Film platziert. Bei Elephant handelt es sich um so einen Film. Es ist der zweite Teil seiner Todes-Trilogie, in der er das Bild einer desillusionierten Jugend zeichnet.



    Gus van Sant dokumentiert alltägliche Geschichten einer amerikanischen Schule. Seine Kamera begleitet zum Beispiel einen Schüler beim fotografieren und entwickeln des Films oder drei Mädchen, die in der Mensa essen gehen und sich danach auf der Toilette wieder übergeben. Dabei kommt es vor das sich einzelne Personen zufällig über den Weg laufen oder sich kennen. Manche Szenen kommen deshalb doppelt vor, aber jeweils aus einer anderen Perspektive beobachtet.



    Die Dramaturgie orientiert sich am Alltag, was bedeutet, dass es nicht spektakulär zugeht. Umso härter trifft einen die Gewalt, mit der die beiden Jugendlichen in den (langweiligen) Alltag eindringen.



    Die Kamera befindet sich immer auf Augenhöhe und meist läuft sie den Personen hinterher. Dadurch wird der Zuschauer zum Beobachter und es entsteht eine Distanz zu den Personen. Diese Distanz wird benötigt um den Beobachter am Ende fassungslos zurückzulassen.



    Der Film verzichtet auf Erklärungsversuche, Täterpsychogramme oder Mitleid für die Opfer. Der Zuschauer soll sich am Ende sein eigenes Bild machen. Dies schein bei diesem Thema das einzig Richtige zu sein, da man die Taten von Amokläufern als Außenstehende sowieso nie zu 100% begreifen kann.



    Auf Musik wird in diesem Film, bis auf Für Elise von Beethoven, gänzlich verzichtet, denn welches Leben hat schon einen Soundtrack?





    Fazit

    Elephant ist ein filmtechnisch perfekt gemachter Film, der wohl bei jedem, der sich auf ihn einlässt, Betroffenheit auslöst. Alle die der Meinung sind, ein Film solle nur zeigen was die Handlung direkt vorantreibt, könnten enttäuscht werden.

    9/10
    Lord Borzi
    Lord Borzi

    275 Follower 739 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 28. Dezember 2020
    Sehr künstlerisch gestalteter Film über das Schulmassaker in Columbine. Fantastisch, wie die unterschiedlichsten Schüler mit wenig Worten eingeführt wurden. Die Unterteilung in Kapitel (benannt nach Schülernamen) erinnerte an den Stil von Quentin Tarantino. Dies traf auch auf die ungewöhnliche und faszinierende Kameraführung zu (erst die Charaktere von hinten gezeigt, dann ein Schwenk um sie herum, schließlich von vorne und wieder zurück). Durch die Überschneidung und Verknüpfung der einzelnen Handlungsstränge, die alle zur gleichen Zeit parallel abliefen, setzte sich allmählich ein Gesamtbild des schicksalhaften Tages zusammen. Die Symbolisierung durch Wolken, Gewitter etc. und den musikalischen Einsatz von bekannten klassischen Stücken (z.B. „Für Elise“) brachten diesen traurig-schönen Film weg von einer puren reißerischen Darstellung und hin zu einem abstrakten Kunstwerk. Leider gab es die eine oder andere extrem in die Länge gezogene Szene, die man besser gestrafft hätte. Trotzdem ein Film, der mit wenig auskommt und viel erreicht.
    Spike Spiegel
    Spike Spiegel

    16 Follower 76 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 19. März 2014
    Ein Elefant ist nicht zu übersehen, richtig? Man würde es bemerken, wenn man mit dem Elefanten unter einem Dach lebt oder in dieselbe Schulklasse geht wie er. Ein Elefant ist schon von weitem zu erkennen. Und trotzdem liegen am Ende des Tages dutzende tote Schüler in den Korridoren einer Highschool. Ist der Titel „Elephant“ eine Anspielung auf eine Gesellschaft, die so unsensibel ist, dass sie die Hinweise auf lebensgefährliche psychische Krankheiten beim Einzelnen ausblendet; wie ein Dickhäuter eine lästige Stechmücke?

    Zuschauern des Films sei geraten, sich sämtliche Fragen, auf die sie gerne eine Antwort hätten, gar nicht erst zu stellen. Denn der Film liefert keine Antworten, auch keine Hinweise. Genau genommen wirft er nicht einmal Fragen auf. Die Kamera begleitet einfach einige Schüler am schlimmsten (letzten?) Tag ihres Lebens.

    Der Film hat ein riesiges Problem: keiner der eingeführten Charaktere erfährt irgendeine Form von Entwicklung. Die Interaktion zwischen den Charakteren fehlt komplett, da viel zu viele Kameraeinstellungen darauf verwendet wurden zu zeigen, wie die Charaktere sich allein durch die Gänge der Schule bewegen oder sich mit ihren Hobbys beschäftigen, teilweise minutenlang. Nicht einmal die beiden Täter stechen in ihrer Präsentation hervor, sie sind einfach nur gleichgültige Killer. In meinen Augen macht diese Tatsache einen Film dysfunktional. „Elephant“ genießt jedoch einen Sonderstatus. Aufgrund der Thematik des Films sind hier die stereotypischen Charaktere halbwegs sinnvoll eingesetzt worden: Sie dienen als Identifikationsfiguren für den Zuschauer. Manchmal wird man glauben seine Kinder, Geschwister, oder sich selbst zu sehen.

    Würde man das Wissen darüber, was man sich für einen Film gerade ansieht, ausblenden, würde man vor Langeweile einschlafen. Die Spannung des Films geht nur daraus hervor, dem Unvermeidbaren gegenüber zu stehen. Den Moment, in dem die beiden Jungen in Camouflage mit schweren Rucksäcken das Schulgebäude betreten, sehen wir mehrmals, aus verschiedenen Blickrichtungen und zu verschiedenen Zeitpunkten im Film. Man fragt sich immer wieder, wann es geschieht. Mein Schock, als die ersten Kinder durch Gewehrsalven von den Füßen gerissen werden war auch mit Erleichterung vermischt. Man hofft bis zum Ende auf Rettung, obwohl man genau weiß, was für Geschichten das wahre Leben schreibt.

    Die Gewalt, die auf dem Bildschirm zu sehen ist, ist unglaublich intensiv. Aber ganz ohne die voyeuristische Energie, die sie in den meisten anderen Filmen hat. Mit anderen Worten: Sie wirkt realistisch.

    Die einzigen Gefühle, die der Film in den Zuschauern auslöst sind die, die sie selbst mit hinein tragen. In meinem Fall war es die Erkenntnis, in der gleichen Realität zu leben wie die Menschen im Film, und die Gewissheit, dass der nächste Amoklauf kommen wird.

    „Elephant“ wird niemanden kalt lassen. Der Film versagt jedoch narrativ auf ganzer Linie. Welche Daseinsberechtigung hat ein Film, der auf mehreren Ebenen nahezu unerträglich ist? -Er muss als Mahnmal dienen und eine Grundlage für Diskussionen bilden. Diskussionen, die bei null begonnen werden, ohne dass die üblichen Erklärungen heruntergeleiert werden. Ohne dass unangenehme Tatsachen ausgeblendet werden.
    Kino:
    Anonymer User
    4,0
    Veröffentlicht am 8. Juli 2010
    Ein wirklich besonderer Film.



    Es beginnt schon bei der Idee, den ganz normalen Schultag zu zeigen, um dann brutal zuzuschlagen. Man deutet die Ursachen der Tat,wie schon in der Hauptkritik geschrieben, nur an, da sich diese Sache einfach nicht genau definieren lässt.

    Genial sind auch die Erzähl- und Kamerastile, welche ungemein miteinander zusammenhängen.

    Es ist eine Mischung aus Doku und zeitversetztem Erzählen.

    Manche Szenen werden gar dreifach, jeweils in einem anderen Blickwinkel, gezeigt, sodass man am Ende die letzte Stunde vieler verschiedener Schüler kennen gelernt hat und die Grausamkeit der Tat so langsam erfassen kann; dass es nämlich jedem Schüler und an jeder Schule passieren kann.



    Das Massaker am Ende fällt sehr ernüchternt aus. Es wird kein Drama und keine Spannung im Hollywood-Sinne veranstaltet. Man bleibt stehts bei der Doku-ähnlichen Erzählweise.

    Diese Vorgehensweise hat sogar ein FSK 12 Logo zur Folge...



    Das Ende ist unklar und regt,wie schon der ganze Film, zum Denken an.



    Wenn man sich den Film vornimmt,sollte man schon wissen worauf man sich einlässt. Falls einen die ewig langen Kamerfahrten und -Einstellungen nerven ,ist einem bewusst zu machen, dass man da keinen keinem Mainstreamfilm schaut.

    Es handelt sich um wirkliche Kunst. Man bekommt die "Lösung" nicht auf dem Silbertablett serviert,sondern muss sich ausgiebige Gedanken zu diesem Film machen. Kunstfilme wie "Elephant" erscheinen, bei dem heutigen Überfluss an Mainstreamfilmen, gar schon befremdlich...
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