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    Nils Holgerssons wunderbare Reise
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    Anonymer User
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    Veröffentlicht am 30. Dezember 2011
    Wir alle kennen Sie aus unserer Kindheit – vor allem aus dem Fernsehen ist sie jedermann bekannt: „Die wunderbare Reise des kleinen Nils Holgersson mit den Wildgänsen“.
    Den Charme, welchen nicht nur die damalige Anime-Serie, sondern auch vor allem der Roman Lagerlöfs überbrachte, sollte über Weihnachten durch den Norddeutschen Rundfunk wieder aufgefrischt werden. Unter der Regie von Dirk Regel, bekam ein Filmteam die Chance, den einzigartigen, zeitlosen Stoff über den kleinen Wichteljungen neu zu inszenieren. Doch wurde diese Möglichkeit auch sinnvoll genutzt?
    Das Resultat wurde an Weihnachten 2011 in der ARD ausgestrahlt, worauf in Kürze eine DVD folgen soll.

    Positiv hervorzuheben ist die aufwendige Komposition von Realaufnahmen, Animation und Puppentrick, was ein sehr exaktes Drehbuch voraussetzt. Die realen Bilder der Tiere sind sehr gelungen und man kann die aufwendige, liebevolle Arbeit mit den Tieren förmlich heraussehen. Dies gilt auch für die Luft- und Landschaftsaufnahmen Schwedens.
    Die Animationen sind keinesfalls perfekt, doch als Zuschauer muss man sich hier auch bewusst werden, dass man sich in keinem effektgeladenen Blockbuster befindet, in welchem das Budged fast ausschließlich in der Animation steckt. Auch den Tierrobotern merkt man stellenweise die unechten Bewegungen an. Lässt man sich aber auf die Situation ein, puzzeln sich die drei Faktoren zu einem gekonnt wirkenden Gesamtbild zusammen, was die Illusion in keinster Weise zerstört.

    Weniger überzeugend ist die grundlegenden Veränderungen an der Story. Während man die Abwandlung der Nebenhandlung rund um Assa und ihrer Familie noch nachvollziehen kann, stutzt man bei dem Begriff: „KI – Koboldinnung“ doch etwas. Der Kobold, welcher Nils in einen Wicht verwandelt, tätigt dies im Original um den Jungen eine Lehre zu erteilen. Im Film bereut er die Tat nach wenigen Minuten und bangt um seine Existenz, da er ja etwas illegales vollbracht hat. Die Koboldinnung (darunter Kurt Krömer als Formula) möchte diesen entlassen, wenn er den Bauersjungen nicht zügig zurückverwandelt. Während diesem Prozess holt sich Kurt Krömer Informationen über ein piepsendes, vibrirendes Buch und über das „Unternet“, welches ein unterirdisches Maulwurfsnetzwerk darstellt. Es ist ja nicht zu bestreiten, dass dieser Aspekt nicht für Lacher sorgt, doch von der komödiantischen Atmosphäre her, wirken die Szenen, wie ein Einschub eines anderen Filmes.


    Während der ursprüngliche Roman 1907 für den schwedischen Schuldienst verfasst wurde, um Moral und schwedische Landschaftskunde zu vermitteln, spezialisierte sich die 1981 erschienene Zeichentrick-Adaption mehr auf storytechnische Details, verlor jedoch nie den „erzieherischen“ Grundaspekt, welchen Selma Lagerlöf ursprünglich verarbeitete. Die Neuverfilmung versucht, auch wenn etliche Aspekte (Tuberkulose, etc.) verloren gehen, den Grundgedanken (Umgang mit der Natur) immerhin gerecht zu werden. Schade wiederum ist jedoch, dass solch ein zeitloser Stoff doch etwas zu modern adaptiert wird. Funktioniert ein Kinderfilm heute nur noch, wenn man ihn mit piepsenden Klingeltönen und dem World Wide Web bestückt?
    Trotzdem sei dem NDR ein Lob ausgesprochen, sich an einen aufwendigen Kinderfilm mit lehrreichen Hintergrund zu wenden, welcher eine sehr gelungene Abwechslung zu den heutigen „Kinder- und Animationsfilmen“ bietet, welche oft nicht zum Nachdenken anregen, sondern allerhöchstens unterhalten sollen. Hier hätte man im Gesamtpaket beides:
    Trotz Kritik etwas moderne Aspekte (sollte man nicht auf Handys und Gebimmel verzichten wollen) und eine Botschaft, welche noch Generationen begeistern wird.
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