Patrice Chéreau, der schon 1994 für „Die Bartholomäusnacht“ in Cannes ausgezeichnet wurde, hat mit seinen letzten beiden Regiearbeiten „Son Frère“ und „Intimacy“ bei der Berlinale Silberne und Goldene Bären abgeräumt, sich aber keineswegs nur Freunde gemacht. Letzteres sicher nicht nur wegen des gegen „Intimacy“ erhobenen Pornografievorwurfs, sondern auch deshalb, weil seine Filme über intime Beziehungen von Menschen - schlicht ausgedrückt - dahin gehen, wo es wehtut. Das will sich nicht jeder Zuschauer zumuten. Wer von seinem Beziehungsdrama, das vergangenes Jahr auf den Filmfestspielen in Venedig lief (und zur Abwechslung mal keinen Preis gewann), den Kitsch erwartet, den man von 90 Prozent der Filme mit einem ähnlich klangvollen Titel wie „Gabrielle - Liebe meines Lebens“ getrost erwarten darf, könnte gar nicht weiter daneben liegen.
Jean Hervey (Pascal Greggory) hält sich für ein...
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