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    Der Untergang
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    Fundamentalontologe
    Fundamentalontologe

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    5,0
    Veröffentlicht am 25. Februar 2010
    Was es hier an dem Film zu mäkeln gibt ist schlicht und ergreifend absolut lächerlich. Alle Schauspieler sind durch die Bank weg in Perfektion für ihre Rollen gecastet worden. Wer hätte Adolf Hitler besser und überzeugender spielen können als Bruno Ganz? Niemand! Auch wenn es noch irgendetwas und sei es nur das kleinste Fitzelchen an der Ganz-als-Hitler-Performance auszusetzen gibt, so bleibt es die beste und optimalste aller Hitler-Performances und eine grandiose Leistung! Wer rigoros an dieser Rollenperformance etwas zu kritisieren hat, der hat keine Ahnung von Schauspielerei und auch nicht davon, wie Hitler in seinen letzten Tagen war: Der Film ist nämlich sehr (!) originalgetreu nach dem astreinen Buch von Joachim Fest verfilmt worden... Er entspricht so ziemlich den historisch gesicherten Wissens und der Tatsachen, auch wenn der Herr Professor in Wirklichkeit nicht ganz so ein moralischer Held war, wie es im Film dargestellt wird. Aus dramaturgischen Gründen muss natürlich immer etwas von den Originalien abgewichen werden... aber das sind nur winzige Änderungen, die nicht großartig stören und dem historischen Filmerlebnis keinen Abbruch tun. Der Hitler ist perfekt gespielt, da gibt es nun wirklich nichts dran auszusetzen: Von der Menschlichkeit bis hin zu den Wutausbrüchen und dem ganzen ausgebrochenen Wahnsinn legt Bruno Ganz eine facettenreiche Charakterstudie hin, die natürlich kontroversiert wurde, da Hitler nun mal als Diktator, Massenmörder und grausamer Dämon galt, der 6 Millionen Juden auf dem Gewissen hat sowie weitere Millionen Menschen, die im zweiten Weltkrieg gefallen sind. Er war einer der großen Demagogen neben Mao ZeDong und Stalin. Aber er war eben auch ein Mensch und er besaß auch die Normalität eines normalen Menschen und das wird hier gut portraitiert. Die Nebenrollen sind alle lupenrein gecastet und besetzt: Von dem Goebbels-Darsteller, über Traudl Junge, Professor Schenk, Fahnenflüchtigem Fegelein (mit die beste Performance von Thomas Kretschman als besoffenem und verhurten SS Adjutanten von Himmler!), dem Hitler Leibwächter Otto Günsche, SS-Chef Himmler (sogar Hermann Göring taucht kurz auf!), General Weidling (brillant gespielt!!! - obwohl sein Herzinfarkt nach der Ansprache durch die Lautsprecher auch historisch nicht stimmt, aber eben dramaturgisch passt), SS-Brigadeführer und Generalmajor Wilhelm Mohnke (der sehr tapfer war) und alle anderen, da stimmt schauspielerisch einfach alles und da wurde auch alles aus dem Hut hervorgezaubert, was im deutschen Kino steckt! Die Vergangenheit auf so beeindruckende Weise bewältigen zu wollen, das hätte doch mal in Hollywood den Oskar verdient gehabt! Aber nein, das können die Amerikaner als Kriegsgewinner natürlich nicht tun, dabei ist die Atmosphäre so beklemmend, so mitreißend, das man sich richtig in die damalige Zeit nach Berlin zurück versetzt fühlt, Mitgefühl entwickelt und einfach in diesen Film hinabtauchen kann und sich mitreißen lassen kann... dafür sorgen die bedrohliche Musik, die tolle Bildqualität, die ausgefeilten und messerscharfen Dialoge, die angespannte Stimmung in Hitlers Bunker und der charismatische Professor Schenk. Die Verzweiflung von allen ist regelrecht zu spüren und liegt in der Luft. Außer Goebbels und Hitler haben alle Angst, aber die beiden sind so versteift auf den Nationalsozialismus und haben solche ellenlangen Scheuklappen, das Goebbels es sogar zulässt das seine Frau die gesamte Familie ermordert, bevor er sie erschießt und dann sich selbst und Hitler die Politik der verbrannten Erde auf das deutsche Volk anwenden will und es als das rassisch schlechtere bezeichnet, weil es den größenwahnsinnigen 2-Fronten-Krieg verloren hat! Das ist alles so unglaublich, aber tatsächlich passiert. Das muss man sich mal klarmachen! Wieso sollte man solche bahnbrechenden historischen Geschehnisse nicht auf die Leinwand bannen? Nochmal richtig punkten kann der Film schließlich am Ende beim quasi-Showdown, wo die Russen einmarschieren und den Platz leer räumen und die Deutschen keinen Widerstand leisten. Die Szene, wo Traudl Junge durch die rote Armee Hand in Hand mit dem blonden deutschen Jüngling läuft ist derartig packend inszeniert.. das ist schon wahre Kunst. Der besoffene SS-Mann Fritz ist auch einfach nur zum Brüllen komisch und zeigt die Komik der Nazi-Führerriege, wie sie da am Ende des Krieges besoffen und handlungsunfähig... sozusagen auf den eigenen Tod wartend im Bunker hockte und nichts mehr gegen den Untergang tun konnte. Dieses ganze Spektakel, auch mit der Hin- und Hergerissenheit der Protagonisten (z.B. bezüglich Adolf Hitlers Führungsqualitäten und Entscheidungen), die aufkeimende Verzweiflung, die Härte mit der sich die SS Männer und Wehrmachtsgeneräle liquidierten (im Hintergrund stand der absolut mächtige und feste Glaube an den Führer, an das nationalsozialistische und rassistische Deutschland und der Glaube an den Endsieg!), die Kälte, mit der Frau Goebbels ihre Kinder tötet und die Tragödie und den kleinen deutschen Jungen Hans (nebenbei noch die detailiert erzählte Geschichte rund um Professor Schenk), all diese Sachen machen den Film einfach nur absolut phänomenal. Wie man sieht, hat er alles was ein guter Film braucht: Unterschiedliche Charaktere, die für die Charaktervielfältigkeit schon gut skizziert und gezeichnet werden, historisches Wissen auf dem er basiert, gute Effekte, sehr gute Schauspielleistungen, eine packende Handlung an einem fesselnden Ort, Ereignisreichhaltigkeit, Spannungsaufbau so gut es bei Historienfilmen eben geht (bei denen eh immer schon viel vorhersehbar ist!) und eine berührende Dramaturgie zu einer sensiblen und spezifisch deutschen Thematik! Was will man denn nur mehr von dem Film erwarten? Er ist schlichtweg einer der größten deutschen Filme schlechthin! Bei dem brisanten Stoff und der gelungenen Inszenierung und Verfilmung davon... das sprengt jeden Rahmen und toppt Werner Herzog, Rainer Werner-Fassbinder und Wim Wenders Filme allemal, auch wenn die Thematiken und Macharten nicht so sehr zu vergleichen sind, aber diesen Film muss man einfach gesehen haben! Der ist quasi schon ein Teil der Allgemeinbildung und dürfte und sollte auch niemandem mehr aus dem Gedächtnis gehen, so wichtig wie er ist...
    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 18. März 2010
    Oliver Hirschbiegels Film "Der Untergang" schildert in spannender, fesselnder Weise die letzten zwölf Tage des deutschen Reiches sowie das Ende des zwiten Weltkrieges. Hitlers Wahnsinn, der verzweifelte Überlebenskampf der Berliner Zivilbevölkerung, die vielen, beklemmenden Stunden im Führerbunker. Und letztlich kann man nur eines sagen: Dieser Film ist ein Meisterwerk, wohl einer der besten, deutschen Filme aller Zeiten! Das liegt zum einen wohl an der authentischen Machart des Films, d.h, dass er zwar zu 80 Prozent aus Szenen besteht, die sich im Führerbunker abspielen, aber immer wieder kleinere Szenen eingeblendet werden, die die Grausamkeit dieses Macht-Regimes in aller Ausführlichkeit und Authentizität beschreiben, aus der Sicht eines kleinen Jungen, der zwei Panzer abgeschossen hat und der nicht auf seinen Vater hören und endlich nach Hause flüchten will.

    Zum anderen liegt es aber an der fundamentalen, großartigen Besetzung. Wohl die besten deutschen Schauspieler überzeugen hier ultimativ, allen voran Bruno Ganz, der Adolf Hitler so authentisch und lebensecht zeigt, wie selten ein Schauspieler zuvor (auch wenn es natürlich sehr mutig ist, Adolf Hitler als einen Menschen zu spielen, der zwar vom Wahnsinn geprägt ist, aber trotzdem noch in der Lage ist, zu lieben oder Gefühle zu hegen, seinem Hund und seiner Frau gegenüber), sowie Corinna Harfouch, die Magda Goebbels, die Frau des Propagandaminister Goebbels, der überzeugend von Ulrich Matthes gespielt wird,spielt. Ihre Szene, in der sie ihre eigenen Kinder umbringt, ist wohl das emotionale Epi-Zentrum dieses Films. Mit unglaublicher Härte und Kälte brilliert sie und macht sich damit im deutschen Film unsterblich. Aber auch Juliane Köhler (Eva Braun), Heino Ferch (Albert Speer), Ulrich Noethen (Heinrich Himmler) und Thomas Kretschmann (Herrmann Fegelein) überzeugen in ihren Rollen. Einer der besten Filme überhaupt!
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