Martin Scorseses Interpretation des Romans der 1930 verstorbenen Schriftstellerin Edith Wharton spielt im New York der 70er Jahre des 19. Jahrhunderts, in den Salons, prunkvollen Häusern, den Restaurants der ältesten und reichsten Familien der Stadt, die an allen Ecken und Enden irgendwo miteinander verwandt zu sein schienen. Eine Erzählerin (Joanne Woodward in der Originalfassung) führt uns ein in diese Kreise der Hautevolee, in ihr strenges Reglement, in ihre Gesetze, in eine Welt, in der Regeln und Regelverletzungen gleichermaßen in einem großen, ungeschriebenen Buch geordnet sind. Edith Wharton, die selbst dieser Klasse entsprang, besaß ein feinsinniges Gefühl für die Details, komplizierten und komplexen Verhaltensmuster ihrer Klasse und schrieb mit einer guten Portion Ironie ihre Romane. Scorsese gelingt (nicht nur) durch die Erzählerin, mit dieser manchmal bitteren, manchmal bösen...
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