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    Boulevard der Dämmerung
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    Jürgen Stephan
    Jürgen Stephan

    3 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 25. Januar 2023
    Der Schlussauftritt von Gloria Swanson war Seinerzeit alleine schon den Kinoeintritt wert.
    Bissige,geschliffene Dialoge,die Atmosphäre,wie sie nur ein alter schwarzweiss Klassiker transportieren kann und ein mutiges Drehbuch, welches kein gutes Haar am alten Holliwood läßt,empfehlen sich auch heute noch für eine Sichtung.
    Kunstwerk!
    No Country For Film Haters
    No Country For Film Haters

    14 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 10. Juli 2022
    SUNSET BOULEVARD

    1950 drehte Billy Wilder das Drama „Sunset Boulevard.“ Das Genre des Dramas, bzw. Film Noirs beherrschte Billy Wilder nicht minder schlecht, wie das der Krimikomödien.
    Dieser Film sollte aber zu seinem mit Abstand populärsten und beliebtesten Film Noir werden. Ich finde allerdings, dass dieser Film eher einem Drama näherkommt.
    Dieses Werk befindet sich auf vielen Bestenlisten ganz weit oben, Platz 60 auf IMDb ist vergleichsweise sogar noch niedrig.
    Es ist dabei aber eben auch zu bedenken, dass dieses Drama mittlerweile 72 Jahre alt ist. Ist es immer noch so gut ?
    Wie immer sollte erst die Handlung dafür klar sein, die aber schnell und ohne Spoiler erklärt werden kann.
    Ein Drehbuchautor wird im Pool einer Villa auf dem Sunset Boulevard tot aufgefunden. Es ist der erfolglose Drehbuchautor Joe Gillis, gespielt von William Holden.
    Dieser erzählt nun aus dem Jenseits, wie das passierte.
    Bei einer Panne mit seinem Wagen musste er auf ein verlassenes Grundstück fahren, um den Wagen erst einmal abzustellen. Auf dem Grundstück ist eine Villa, die aussieht, als würde hier seit sehr vielen Jahren kein Mensch mehr wohnen.
    Wie sich herausstellt, ist es die Villa der Stummfilmikone Norma Desmond, gespielt von Gloria Swanson, die hier mit ihrem mysteriösen Butler Max, gespielt von Erich von Stroheim, sehr wohl noch wohnt.
    Sie ist traurig, da der Tonfilm ihre Karriere zerstört hat. Doch eigentlich ist traurig der falsche Ausdruck, sie ist verrückt, da sie sich immer noch für einen Star hält. Daher plant sie auch ein gewaltiges Projekt mit ihr in der Hauptrolle, welches von Cecil B. DeMille verfilmt werden soll, der daher auch einen Cameo-Auftritt im Film hat. Da Gillis nun auf dem Grundstück ist, bittet sie ihn, ihre Geschichte des Films in ein Drehbuch zu formen.
    Gillis willigt ein, wenngleich er die Story grausam findet. Mehr und mehr kommt es so vor, dass Gillis gefangen ist und Norma Desmond ihn zu ihrem Ehemann machen will.
    Doch das entwickelt sich in eine Richtung, welche irgendwann zum Tod von Gillis führt.
    Diesen Film werden Filmanalytiker lieben. Sie können ihn zurecht in höchsten Tönen loben, da es unglaublich viel zu interpretieren gibt.
    Doch auch Filmkritiker können diesen Film eigentlich nur schätzen, auch heute noch. Auch dieser Film hat ein typisches Billy Wilder Merkmal: Er ist gut gealtert.
    Denn dieser Film hat ziemlich viel zu sagen, führt den Zuschauer in völlig neue Welten, hat einen tiefen Sinn, ist gesellschaftskritisch und generell sehr interessant, sodass er sich auch gut anschauen lässt.
    Die Schauspielerleistungen sind aber definitiv auch zu loben. William Holden stellt den freundlichen, leicht frechen, gutherzigen und unschuldigen Drehbuchautor nahezu perfekt dar. Wir Zuschauer wissen ganz genau, was das für eine Person ist.
    Und dann gibt es Gloria Swanson, was ein genialer Schachzug von Billy Wilder war. Dieser Mann weiß, wie er seine Figuren zu besetzen hat. Denn Swanson war die größte Stummfilmschauspielerin aller Zeiten, Norma Desmond ist fiktiv.
    Und auch Swanson geriet völlig in Vergessenheit, als der Tonfilm die Welt eroberte. Sunset Boulevard war ihr bekanntester Auftritt seit Jahren. Sie hat zwar nicht sich selbst gespielt, da sie nicht traurig über ihre damalige Situation war, doch trotzdem hätte natürlich keiner besser gepasst, als sie. Dementsprechend spielt sie auch. Gloria Swanson ist in diesem Film der Inbegriff von Melodramaturie und der Kunst, immer wahnsinniger zu werden.
    Und dann ist da noch Perfektionist Erich von Stroheim, dessen Charakter ein einziges Geheimnis ist, welches mit einem Twist aufgelöst wird. Wenn man die ganze Zeit auf ihn achtet, sieht man, dass er immer wieder seine Gestik und Mimik minimal verändert. Erich von Stroheim war einer der besten Schauspieler aller Zeiten. Mit welcher Liebe zum Detail er diese Rolle spielte, ist schon verrückt.
    Es ist eine Abrechnung mit Hollywood. Norma Desmond soll keineswegs in einem positiven Licht erscheinen, doch sie ist ja nur so verrückt, weil sie einfach so rausgeschmissen und vergessen wurde, in diesem Fall von Paramount. Dabei ist sie immer noch eine Diva und kann gut schauspielern. Gloria Swanson gab ihr in jeder Szene einen leicht schauspielerischen Touch. Dieses Problem gab es ja nicht nur bei ihr, sondern auch bei Douglas Fairbanks oder Buster Keaton, der auch einen kleinen Cameo-Auftritt hat.
    Man stellt sich hier die Frage, ob das gerecht ist. Sicher: Der Fortschritt ist wichtig. Doch man sollte dafür doch nicht, die Fähigkeiten von anderen Personen völlig vergessen und damit auch die Personen selbst.
    Davon stellt der Film ja auch die Folgen auf. Eine Folge ist definitiv Blindheit, bzw. Verblendung. Norma Desmond sieht mit der Zeit überhaupt nicht mehr, was wirklich los ist.
    Sie sieht nur sich selbst und denkt nur an sich selbst. Bildlich stellt uns Wilder das zusätzlich mit tausenden Bildern von ihr in der Villa dar, auf die Gillis als Erzähler auch noch eingeht. Offensichtlicher geht es nicht mehr.
    Doch ihre Trauer wird ja auch noch eingefangen. Norma Desmond zeigt uns, wozu Menschen wie sie bereit sind, wenn sie nicht mehr geachtet werden.
    Doch was ist mit Joe Gillis ?
    Er ist als Drehbuchautor ziemlich erfolglos gewesen, hatte Schulden und belog sogar die Polizei. Doch ansonsten ist er sympathisch, was zum Einen an seinem Aussehen, dann an seiner Ausstrahlung und noch daran, dass er der Erzähler ist und ermordet wurde, liegt.
    Dadurch hat er den Zuschauer schon schnell auf seine Seite geholt, was Billy Wilder erneut gelungen ist.
    Seine rebellische Art, wie gesagt log er Polizisten an, wird später noch verdeutlicht, da er auf die Party eines Freundes geht. Der Eindruck seiner Person ist klar vermittelt.
    Dann kommt die Beziehung zu Norma Desmond. Sie hält ihn gewissermaßen gefangen und der Zuschauer hält es für albern und unrealistisch, dass sie nun heiraten, was Gillis ja auch nicht will und anfangs auch nicht glauben will. Das Unrealistische ist durch den Wahnsinn von Norma Desmond dann aber geschickt wieder verschwunden.
    Durch diese ungerechte Zwangshochzeit stellt der Zuschauer sich dann gegen Norma, was ja auch nur berechtigt ist. Dadurch, dass Gillis sie nicht einmal abschmettert, ist er endgültig der unschuldige Gute, wenn auch kein Held.
    Zu dem Zeitpunkt kann man Norma nur noch als verrückte Böse mit ihrem bekloppten Butler ansehen. Doch das alles hat ja seinen Grund.
    Sicher, es ist nicht gut, was Norma macht. Doch da schwingt auch Gesellschaftskritik mit. Wir Menschen sehen nur das Schlechte. Um die Umstände kümmern wir uns nicht, wir hinterfragen nicht, ob die Person vielleicht etwas Schlimmes durchgemacht hat.
    Selbst 1950 war der Stummfilm schon wieder veraltet und eine Zeit, die weiter zurücklag, als die Jahre es aussagten. Heute ist es noch extremer, aber ansonsten besteht da kein Unterschied. Und deswegen ist auch dieser Billy Wilder Film mal wieder zeitlos. Alles im Film macht auch heute noch Sinn. Zudem bekommt man einen interessanten Einblick in die Filmproduktion der 50er Jahre. Für Cineasten ist dieser Film daher, wie auch „Hugo Cabret“ oder „Cinema Paradiso“ ein Muss.
    Und dann ist da noch die Szene, in der Gillis auf das Grundstück von Norma Desmond kommt.
    Er redet über die Villa, als würde sie schlafen, als wäre sie tot, sodass nichts mehr sie zum leben erwecken könnte. Daher würde dort auch seit Jahren keiner mehr wohnen. Nebenbei sieht man die Villa, die tatsächlich heruntergekommen aussieht.
    Umso überraschter ist der Zuschauer, als er eine mysteriöse Frau, Norma Desmond, auf dem Balkon sieht und dann auch noch von einem Butler, Max, die Tür geöffnet wird.
    Dem Zuschauer ist klar, dass das geheimnisvolle Leute sind. Und auch im weiteren Verlauf des Films wird immer wieder auf das verwahrloste Grundstück hingewiesen.
    Wilder lässt allein das Grundstück schon den Charakter der Bewohner beschreiben, indem er perfekt damit einführt. Es ist eine perfekte Szene.
    Ist denn überhaupt etwas nicht gut an diesem Film ?
    Ja, tatsächlich. Gillis führt eine Beziehung mit Betty, weswegen Norma nicht glücklich ist. Doch Betty ist eine Figur, die nicht wirklich hineinpasst. Sie nimmt viel Zeit in diesem Film weg. Ihr Charakter ist, tut mir leid, schlecht, überflüssig und langweilig.
    Gäbe es sie nicht, wären manche Sachen zwar nicht passiert, doch Charakter dürfen eben nicht nur ein Mittel zum Zweck sein. Und auch wenn manche Leute das sicher anders sehen, ist es mir so aufgestoßen.
    Letztendlich ist Billy Wilder also auch hiermit ein Geniestreich. In diesen nicht einmal zwei Stunden langen Film, hat er unglaublich viel einfließen lassen, über das man philosophieren und interpretieren kann. Die Schauspielerleistungen sind absolut großartig, es ist sehr interessant, ein altes Bild von Hollywood sehen zu bekommen. Auch das Thema mit den untergetauchten Stummfilmschauspielern lohnt sich angesehen zu werden, vor allen Dingen mit den Folgen. Dann gibt es viele tolle Szenen, besonders die mit der Villa. Zudem ist dieser Film für Cineasten ein Muss.
    Nur der Charakter der Betty und ein etwas zu überzogener Schluss, die Betonung liegt auf etwas, also ein bisschen, nehmen diesem Film noch etwas.
    Billy Wilders Werk von 1950 bekommt so 8,5 von 10 Punkten.
    Christian Alexander Z.
    Christian Alexander Z.

    120 Follower 687 Kritiken User folgen

    2,0
    Veröffentlicht am 17. Dezember 2021
    Die Erwartungen waren hoch, wohl zu hoch. Sehr gern sehe ich auch alte Filme. Nur nach 71 Jahren funktioniert das Werk dann doch nicht mehr so richtig. Zu lahm der Plot, streckenweise unglaubwürdig. Gute Schauspieler, sorgfältig in Szene gesetzt. Es reicht einfach nicht (mehr).
    8martin
    8martin

    148 Follower 649 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 10. Juli 2021
    Es ist wohl Billy Wilders ernstester und düsterster Film, mit dem er uns aber keineswegs schocken will. Deshalb nimmt er auch das Ende vorweg: ein Toter kann nicht über seinen eigenen Tod berichten. Höchstens aus dem Jenseits. Gloria Swanson spielt die abgehalfterte Diva, die der Frust in den Wahnsinn treibt unnachahmlich. Und auch William Holden als erfolgloser Schriftsteller, der von ihr ausgehalten wird, überzeugt als lässiger aber keineswegs herzloser Lover. Außerdem sehen wir Filmlegenden wie Cecil B. DeMille und Buster Keaton.
    Was den Film darüber hinaus zu einem der ganz großen macht, ist, dass er noch eine andere Ebene hat: es setzt humorvolle und ironische Seitenhiebe auf das alte Hollywood. Und er findet einen akzeptablen Schluss, nachdem uns zuvor Erich von Strohheim (selbst Regisseur) eine überraschende Wendung geboten hat. Wilders technische Meisterschaft zeigt sich in der Kameraeinstellung der Leiche im Pool. Hier von unten vom Wasser aus aufgenommen. Ein Klassiker eben, der auch nach Jahrzehnten sehenswert bleibt.
    niman7
    niman7

    820 Follower 616 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 18. August 2016
    Mit "Boulevard der Dämmerung" (bzw. Sunset Boulevard), erzählt uns Regielegende Billy Wilder über einen erfolglosen Drehbuchautor in Hollywood Anfang der 50er Jahre. Joe Gillis (William Holden) schafft es einfach nicht Fuß in Hollywood als Drehbuchautor zu fassen. Das Studio Paramount Picturs lehnt immer wieder seine Exposé´s ab. Zum allen Überfluss sitzen ihn noch seine Gläubiger am Nacken weil die Raten für sein Auto nicht bezahlen kann. Auf der Flucht vor eben jenen Gläubigern, gelangt Gillis irrtümlich am Anwesen des ehemaligen Stummfilm Star Norma Desmond (Gloria Swanson). Diese lebt völlig abgeschirmt von der Welt zusammen mit ihren Butler Max (Erich von Stroheim). Gillis für den Bestatter ihres toten Affen gehalten. Er kann die Angelegenheit zwar klären, erhält aber ein Angebot für eine Bearbeitung ihres eigenen Drehbuchs. Gillis willigt notgedrungen ein. Als sein Hab und Gut aber plötzlich in der Villa steht, übermannt ihn ein unwohles Gefühl...
    Wilders Film geht knappe 2 Stunden lang und fesselt einen durchweg bis zum Schluss. Dabei fängt er das Interesse des Zuschauers in den ersten Sekunde mit einer ungewöhnlichen Szene an: Gillis liegt im Pool (in der deutschen Synchronisation Schwimmwasser genannt) und ist tot! Ein Schar von Reportern sammelt sich um seine Leiche. Aus dem Off erzählt er die Geschichte wie es dazu kam (ähnlich wie bei American Beauty). Sofort türmen sich die Fragen in einen auf. Wars Selbstmord? Oder doch eher Mord, und wenn ja, wer war es? Diese Fragen werden einen bis zum Ende nicht beantwortet. Verdächtige sowie auch Gründe für einen Suizid gibt es jedoch zu genüge. Mit dem Film erzählte Wilder zu jener Zeit auch eine recht ungewöhnliche Geschichte. Sein Film ist ein Rundumschlag über das Monster Hollywood. Er gibt uns einen tiefen Einblick hinter der Fassade der Traumfabrik. Angefangen bei der Hauptfigur Gillis. Er erwähnt immer wieder wie wenig die Arbeit eines Drehbuchautors geschätzt wird und wie viel Arbeit dahinter steckt. Einmal möchte er die Worte im Abspann lesen "nach einer Idee von Joe Gillis". Im Laufe der Handlung lernt Gillis die schöne Sekretärin Betty Schaefer (Nancy Olson) kennen. Betty ist nicht nur unglaublich hübsch, nein sie ist bereits in der dritten Generation einer Künstlerfamilie und obendrein unglaublich talentiert in Schreiben von Geschichten. Dennoch ist sie an den Schreibtisch gefesselt und kommt als Autorin in der von Männern dominierten Welt nicht voran. Die tragische Figur des Filmes ist jedoch Norma Desmond. Einst war sie ein großer Star. Jeder Mensch auf der Welt kannte ihren Namen. Täglich kamen tausende Briefe von Verehrern bei ihr an. Sie arbeite jahrelang mit großen Namen wie Cecil B. DeMill zusammen. Mit dem Untergang der Stummfilmäre, endete auch ihre Zeit. Der Ton brach ihr das Genick. Nun vereinsamt sie in ihrer Scheinwelt und sonnt sich an Ruhm alter Tage. Hin und wieder spielt sie eine Partie Bridge mit anderen großen Namen aus ihrer Zeit (viele Stars spielen sich selbst). Gillis nennt sie liebevoll "Wachsfiguren". Norma kritisiert den Stand heutiger Schauspieler. Sie kritisiert den Umstand, dass Schauspieler mittlerweile nur über Wort (und Ton) ihre Gefühle zum Ausdruck bringen. Während sie das mit Talent, Mimik und Gestik tat. Wilder dagegen kritisiert den Umgang mit Menschen die Hollywood einst so groß machten. Obwohl zu der damaligen Zeit Farbfilm Gang und Gebe war, filmt Wilder in klassischer Manier ein schwarz-weiß Film- zu Ehren alter Tage.
    Nicht nur die eindrucksvolle Handlung (die mit der Zeit einen Touch von Horror Streifen entwickelt) brilliert hier, auch die Schauspieler geben ihr bestes und beeindrucken auf allen Ebene. Insbesondere Gloria Swanson spielt fabelhaft. Sie selbst war tatsächlich ein großer Stummfilmstar und ihr ereilte ein ähnliches Schicksal wie ihrer Figur Norma. Ich kann daher nicht sagen, ob sie sich einfach selbst spielte, oder ein gigantisches Talent aufweist. Sie zog mich jedoch von der ersten Sekunde als schlecht gelaunte Diva in ihren Bann und lies mich dabei in einen Strudel aus Begeisterung und Sympathie umher wirbeln. Egal was sie machte- selbst wenn sie nur still stand- verblüffte sie mich mit ihren Spiel. Vom Gefühl her schwankte ich ständig zwischen Sympathie, Mitleid und Entsetzen für ihre Figur. Eine unberechenbare Diva die man so nie erlebt hat. Dabei wurde sie absolut fabelhaft synchronisiert. William Holden spielt ebenfalls großartig den erfolglosen Drehbuchautor der um jeden Preis Erfolg haben möchte. Steht jedoch immer wieder im Schatten der Gloria Swanson. Ähnlich wie ihre zwei Kollegen, wurde Nancy Olson auch für einen Oscar nominiert. Und das mit Recht! Erstklassige Leistung über eine geniale Autorin mit viel Herz. Boulevard der Dämmerung spielt meist in der Villa ab. Die Räume sind meistens dunkel und spiegeln die Verwirrtheit der Norma Desmond (sie glaubt noch an Schauspieler die seit 10 Jahren nicht mehr aktiv sind) wieder. Die Kamera ist großartig angelegt und es gibt keine Spielereien. Womit man niemals das Gefühl bekommt, da steht eine Kamera. Die eindringliche Musik ist ebenfalls ein Höhepunkt des Filmes. In den dramatischen Wendungen kommt sie zum Vorschein und fesselt einen immer wieder.
    FAZIT: Billy Wilder´s Film gehört nicht umsonst zu einer der besten aller Zeiten. Ein wunderbarer Film mit bissigen Dialogen, tiefen Einblick hinter der Traumfabrik, tollen Kulissen und einer Gloria Swanson- die für mich eine absolute Kultfigur erschuff. "Mr. DeMill, ich bin bereit für die Nahaufnahme".
    Make it shine
    Make it shine

    30 Follower 97 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 17. März 2010
    "Boulevard der Dämmerung" war schon immer ein Film, den ich unbedingt sehen wollte. Der Film wurde mit Preisen, genialen Bewertungen und Kritiken überschutet. Als ich mir den Film dann auch angeschaut hab, wurde ich fast schon von dem Film umgeworfen. Die Geschichte um die erfolglose Schauspielerin wandelt sich im weiteren Verlauf der Geschichte in eine Tragödie, die absolut überzeugend dargestellt wird. Der Stil des Filmes wirkt sehr elegant und kolossal. Dazu trägt vor allem die Musik bei, die hier sehr gelungen präsentiert wird.



    Insgesamt gesehen hat der Film auch heute noch eine umwerfende und starke Wirkung. Sehr empfehlenswerter Film, den man sich unbedingt anschauen sollte, wenn man an dem Zerfall eines Stummfilmstars interessiert ist.
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