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    Heimkino-Comeback: Mit diesem Action-Western nahm eine echte Hollywood-Legende Abschied
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Er findet Streaming zwar praktisch, eine echte Sammlung kann es für ihn aber nicht ersetzen: Was im eigenen Regal steht, ist sicher vor Internet-Blackouts, auslaufenden Lizenzverträgen und nachträglichen Schnitten.

    Rasant und filmhistorisch von Interesse: „Trommeln des Todes“ bietet einen schnellen Adrenalinkick im Wilden Westen. Darüber hinaus ist er der letzte Film des einflussreichen Horror-Produzenten Val Lewton. Jetzt erstmals auf Blu-ray.

    Explosive Media

    Bevor sich das Western-Genre durch dramatischere und brutalere Interpretationen des Wilden Westens neu erfand, trieb diese Filmgattung allerhand rasant-leichtfüßige Blüten. Doch im Gegensatz zu vielen epochal erzählten Spätwestern und exzessiven Western-Reißern sind zahlreiche Kleinode des kurz und knackig erzählten Action-Westerns hierzulande nur sporadisch auf Blu-ray zu finden.

    Das galt lange Zeit auch für „Trommeln des Todes“. Selbst auf DVD war er zuletzt nur schwer zu kriegen, da frühere Auflagen des straffen Western-Krachers bei vielen Onlinehändlern längst vergriffen sind. Beides nahm jetzt jedoch einen Abbruch: „Trommeln des Todes“ feiert diese Woche seine deutsche Blu-ray-Premiere und wurde zudem neu auf DVD aufgelegt.

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    Filmhistorisch ist „Trommeln des Todes“ ein spannender Eintrag ins Western-Genre, da er eine der kostspieligeren Produktionen sowie der letzte Film der Hollywood-Legende Val Lewton ist. Lewton hatte auf die Kinogeschichte großen Einfluss, indem er regelmäßig niedrig budgetierte Horror-Filme verantwortete, bei denen er den Kreativköpfen großen Freiraum gestattete. Somit entstanden hoch atmosphärische Klassiker wie die ebenfalls kürzlich erstmals hierzulande auf Blu-ray erschienenen „Der Leichendieb“* und „Katzenmenschen“*.

    "Trommeln des Todes": Gewalt, Eifersucht und Hinterlist im Wilden Westen

    Der spielsüchtige Gelegenheitsheld Sam Leeds (Stephen McNally) wird achtkantig aus der Kleinstadt Spanish Boot geworfen. Doch als eine Gruppe Apachen den Ort überfällt und das Trinkwasser vergiftet, nimmt er sich ein Herz: Er macht sich mit Mutigen aus dem Umfeld auf, frisches Wasser zu besorgen. Dieser Hilfsbereitschaft zum Trotz landet Leeds auf der Abschussliste von Bürgermeister Madden (Willard Parker): Der Volksvertreter und der zockende Revolverheld mit Herz lieben dieselbe Frau – Barbesitzerin Sally (Coleen Gray)...

    Die temporeiche Regie bei „Trommeln des Todes“ führte Hugo Fregonese, der später auch die Karl-May-Adaption „Old Shatterhand“ inszenierte. In Hollywood war er üblicherweise auf weniger aufwändige Western spezialisiert. Doch seine nicht einmal 80 Minuten lange, knackig-actionreiche Lewton-Produktion „Trommeln des Todes“ sticht aus ihnen hervor, unter anderem mit kraftvollen, fast schon andersweltlich-bunten Technicolor-Bildern.

    Darüber hinaus ist die Darstellung der Apachen zwar keineswegs historisch akkurat. Allerdings fällt auf, dass der Apachen-Angriff zwar die Handlung in Gang setzt, sich die wahrhaft gefährliche Feindschaft innerhalb der Story zwischen zwei Weißen abspielt. Für die Situation der Apachen wird derweil von mehreren Sympathieträgern Verständnis aufgebracht – keine Selbstverständlichkeit in Western dieses Alters!

    Erstmals ungekürzt: Einer der laut Quentin Tarantino härtesten Filme aller Zeiten erscheint endlich fürs Heimkino

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