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    Heimkino-Highlight: Dieser Kino-Meilenstein hat Hollywood für immer verändert – und ist jetzt besser als je zuvor!
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Er findet Streaming zwar praktisch, eine echte Sammlung kann es für ihn aber nicht ersetzen: Was im eigenen Regal steht, ist sicher vor Internet-Blackouts, auslaufenden Lizenzverträgen und nachträglichen Schnitten.

    „In der Hitze der Nacht“ dreht sich um einen Polizisten, der aufgrund rassistischer Vorurteile unter Mordverdacht gerät. Also will er den wahren Täter zur Strecke bringen. Jetzt gibt's das Krimi-Meisterwerk erstmals in 4K fürs Heimkino.

    Einer der besten Helden der US-Kinogeschichte. Ein spannender Mordfall. Ein Sumpf voller Ungerechtigkeiten, bei denen man am liebsten wutentbrannt aufschreien will. Und ein Schlag ins Gesicht, der Filmgeschichte geschrieben hat: In der Hitze der Nacht“ ist ein filmischer Meilenstein, den man gesehen haben muss.

    Nicht zuletzt, weil das Krimi-Meisterwerk Barrieren gesprengt hat und nachhaltig die Art und Weise veränderte, wie große Hollywood-Produktionen gedreht werden. Jetzt könnt ihr euch das mehrfach ausgezeichnete Thriller-Drama in nie dagewesener Qualität anschauen: „In der Hitze der Nacht“ gibt es ab sofort erstmals in 4K – als limitierte 2-Disc-Edition!

    Die Edition enthält „In der Hitze der Nacht“ auf 4K-Blu-ray und Blu-ray. Alternativ könnt ihr den Klassiker bei Amazon Prime Video* leihen und kaufen oder via Freevee* gratis mit Werbepausen streamen. Dort entgehen euch allerdings das 48-seitige Booklet der 4K-Edition, sogleich drei Audiokommentare und mehrere Mini-Dokus. Darunter eine über die unvergesslichste und bedeutendste Ohrfeige der Kinogeschichte.

    "In der Hitze der Nacht": Ein revolutionärer Krimi

    Der kaltblütige Mord an einem Industriellen und seiner Gattin versetzt die Südstaaten-Kleinstadt Sparta in Aufruhr. Sheriff Gillespie (Rod Steiger) glaubt jedoch, dass der Fall leicht zu lösen ist: Er hält Virgil Tibbs (Sidney Poitier) für schuldig. Der hat laut Gillespie verdächtig viel Geld für einen Mann seiner Hautfarbe bei sich. Tibbs ist allerdings unschuldig – und Polizist auf der Durchreise. Um den wahren Täter zur Strecke zu bringen, bringt sich Tibbs in die Ermittlungen ein. Nicht ahnend, wie tief der Sumpf aus Rassismus und Lügen ist, in dem er gerade Halt macht...

    „In der Hitze der Nacht“ erschien 1967 in den US-Kinos, und somit während einer Ära der Umbrüche: Die Zeiten, zu denen Hollywood ausschließlich Weißen prominente Rollen in Mainstream-Produktionen gab, fanden ein Ende. Jedoch wurden BIPoC in der sogenannten Traumfabrik weiterhin viele Hürden in den Weg gestellt. Während es einigen wenigen gelang, diese Hürden zu nehmen, wurde der Rassismus der US-Gesellschaft weiterhin durch menschenverachtende Gesetze gestärkt, gegen die Aktivist*innen lautstark protestierten.

    Daher war die Adaption des von John Ball verfassten Krimiromans „In der Hitze der Nacht“ ein Durchbruch: Das Projekt wurde explizit für einen der wenigen schwarzen Hollywood-Stars entwickelt, Oscar-Preisträger Sidney Poitier. Der war zwar interessiert am Stoff über einen smarten, durchsetzungsfähigen Ermittler, der sich gegen eine rassistische Gemeinde wehrt, hatte allerdings Bedenken, für die Dreharbeiten in den Süden der USA zu reisen.

    Letztlich fand man eine Einigung und drehte nur ausgewählte Szenen südlich der sogenannten Mason-Dixon-Grenze. Zudem hatte Poitier eine konkrete, inhaltliche Forderung: Wie im Buch muss sich Poitiers Rolle allerlei Beleidigungen anhören. Doch im Film steht Virgil Tibbs ohne mit der Wimper zu zucken für sich ein, als man ihm gegenüber handgreiflich wird. Als ihn ein Rassist ohrfeigt, schlägt er sofort zurück! Poitier ließ sich versichern, dass diese damals unvorstellbare, daher mutige Szene auf keinen Fall geschnitten wird – auch nicht in den Südstaaten.

    Eine bahnbrechende Ohrfeige und eine subtile Revolution

    Poitiers Wunsch wurde befolgt, und so wurde der von „Rollerball“-Regisseur Norman Jewison inszenierte Krimi zu einem Wendepunkt der US-Filmgeschichte. Die Ohrfeige sorgte für Furore und provozierte landesweit lautstarke, positive Reaktionen in den Kinosälen. Aber auch Dialogpassagen, in denen sich Tibbs mit besonnener Vehemenz Gehör und Respekt verschafft, fanden große Resonanz.

    Das ist sowohl Stirling Silliphants Skript zu verdanken, das ebenso unterhaltsam wie haltungsstark und spannend ist, als auch der begnadeten Performance Poitiers. Ein wenig besungener, wertvoller Beitrag zur großen Wirkkraft des Films stammt derweil von Kameramann Haskell Wexler. Der stieß eine subtile Revolution an: „In der Hitze der Nacht“ ist der erste namhafte US-Farbfilm, dessen Lichtgebung unter Berücksichtigung eines schwarzen Castmitglieds kreiert wurde.

    Episches 3-Stunden-Fantasy-Highlight kehrt endlich (!) ins Heimkino zurück – gefeiert, preisgekrönt & dennoch kaum bekannt

    Zuvor gaben Regie und Kamera allein acht, die Szenerie so zu gestalten, dass weiße Stars gut aussehen und möglichst viel ihrer Mimik auf Zelluloid gebannt wird. Wexler brach damit und leuchtete „In der Hitze der Nacht“ so aus, dass auch Poitiers Spiel optimal zur Geltung kam. Der überragende Erfolg des Thrillerdramas sendete ein wichtiges Signal an den Rest Hollywoods, es ihm gleichzutun. „In der Hitze der Nacht“ gewann fünf Academy Awards, darunter den für den besten Film und das beste adaptierte Drehbuch.

    Tibbs wurde Mittelpunkt einer dreiteiligen Filmreihe, zudem wählte ihn das American Film Institute unter die 20 größten Helden der US-Kinogeschichte. Und selbst ohne sich Gedanken darüber zu machen, wie Tibbs mit einer Ohrfeige Barrieren zerstörte, und dieser Film die Ästhetik (sowie die Produktionsbedingungen) des US-Kinos veränderte:

    „In der Hitze der Nacht“ bleibt selbst 56 Jahre später fesselndes Spannungskino! Dank eines schneidigen, zornigen Soundtracks, einer würdevoll-frustrierten Performance im Zentrum und einer fesselnd konstruierten Story, die im mehrfachen Wortsinne aufregend ist.

    Diese Woche neu im Heimkino: Ein bahnbrechender Klassiker – der bis heute viel zu unbekannt ist

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