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    TV-Tipp: Verbrannte Barbies sind erst der Anfang in diesem verstörend-atmosphärischen Thriller
    Monta Alaine
    Monta Alaine
    Bereits jung von ihrem Vater an Klassiker wie "Taxi Driver" und "Clockwerk Orange" herangeführt stand fest: Film sollte es sein. Nach diversen Stops in der Branche gilt ihre Liebe auch heute noch Hollywood-Kino à la Nolan und raffinierten Arthouse-Filmen.

    Heute Abend um 22.55 Uhr läuft im MDR ein Film, der auf ganz eigene Weise Mystery-, Fantasy-, und Horror-Elemente mit grausamer Realität vermischt.

    „Ich habe meine Barbies im Ofen verbrannt!" - für die Autorin dieses Artikels ist das einer der seltsamsten ersten Sätze der Filmgeschichte, und nicht minder seltsam setzt sich „Dunkel, fast Nacht” fort. Denn verstörend anmutende, verkohlte Puppen sind nicht die einzige Irritation, die dieser Film hervorbringt.

    Die Verfilmung von Joanna Bators gleichnamigem dritten Bestseller-Roman ist, wie auch ihre Vorlage, ein mystisches Geflecht aus Krimi, Fantasy und bitterböser Realität. Heute Abend (17. Oktober 2023) könnt ihr den polnischen Thriller als Free-TV-Premiere um 22.55 Uhr im MDR sehen.

    Was im Zwielicht geschieht

    Alicja (Magdalena Cielecka) kehrt in ihren Heimatort Wałbrzych zurück, um eine Reportage über mysteriöse aktuelle Geschehnisse zu schreiben: Drei Kinder werden seit einigen Wochen vermisst. Auf ihren Spuren gerät Alicja immer tiefer in den Kaninchenbau und damit in einen Strudel aus Erinnerungen und vergangenen Ereignissen. Auf der Suche nach der Wahrheit trifft sie auf Verdrängtes: Die Legende von einem verlorenen Schatz vermischt sich mit schmerzhaften Kindheitserinnerungen und Kriegstraumata.

    Wenn ihr den Film lieber zeitungebunden sehen wollt, habt ihr aktuell in der MDR-Mediathek noch die Gelegenheit:

    Und das Einschalten lohnt sich: Denn „Dunkel, fast Nacht” wurde von Regisseur Borys Lankosz auf eine sehr eigene und somit interessante Art und Weise inszeniert. Die immer wiederkehrenden Puppen bleiben dabei motivisch bei weitem nicht das einzige Unheimliche in diesem Film: Lichtspiele, (erhängte) Katzen und gar ein totes Baby tragen hier zu einer Atmosphäre bei, die zurecht als albtraumhaft bezeichnet werden kann. Dabei kommt der Film ohne große Effekthascherei aus.

    Beinahe märchenhaft mutet der Film bisweilen an. Doch was viel tiefer geht, sind die wahren Geschichten, die hinter dem Surrealen stehen, die Dunkelheit, die in Wałbrzych um jede Ecke und in jeder Spalte zu lauern scheint. Das sind Kriegsverbrechen, Fremdenhass, Inzest und Missbrauch, die ganze Bandbreite des menschlichen Grauens, die hier zusammentreffen. Das mag gegen Ende mitunter verwirrend sein – dennoch besticht „Dunkel, fast Nacht” mit seiner Düsterheit und Atmosphäre, die einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

    Heute Abend im TV: Dieser außergewöhnliche Überlebenskampf lässt euch Mitfiebern bis zur letzten Sekunde!

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