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    Uncut und ab 18: Einen der stärksten Horrorfilme des Jahres gibt's jetzt endlich auch im Streaming-Abo!
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Sein erster Kinofilm war Disneys „Aladdin“. Schon in der Grundschule las er Kino-Sachbücher und baute sich parallel dazu eine Film-Sammlung auf. Klar, dass er irgendwann hier landen musste.

    Bereits 2022 zog „Pearl“ das US-Publikum in seinen finster-verschrobenen Bann, jetzt endlich kommt das Horror-Highlight hierzulande ins Streaming-Abo. Und zwar beim Sky-Streamingdienst WOW!

    Sie hat einen langen Weg hinter sich gebracht, doch jetzt ist Serienmörderin Pearl bereit für ihre große Stunde im Streaming: Der Horrorfilm „Pearl“ feierte seine Weltpremiere bereits im September 2022. Im Frühjahr 2023 lief er im Rahmen der Fantasy Filmfest Nights in ausgewählten deutschen Kinos, im Juni folgte der reguläre deutsche Kinostart.

    Auf die hiesige Streaming-Abo-Auswertung der unvergesslichen Mischung aus Psychothriller, wahnhafter Kino-Hommage, Psychogramm einer einsamen Seele und Slasher mussten Fans lange warten. Doch jetzt ist es so weit: „Pearl“ ist ab sofort beim Sky-Streamingdienst WOW im Abo enthalten!

    Außerdem ist der von „The Innkeepers“-Macher Ti West inszenierte Genreknaller kürzlich als 4K-Steelbook bei Turbine* erschienen und als VOD bei Prime Video* erhältlich.

    "Pearl": Disney, in den Wahn gleitend

    Eine idyllische Farm in Texas, 61 Jahre vor den garstigen Ereignissen aus „X“: Pearl (Mia Goth) leidet unter ihrer strengen Mutter (Tandi Wright) und ist vom Anblick ihres gelähmten Vaters (Matthew Sunderland) deprimiert. Ungeduldig wartet sie darauf, dass ihr Ehemann Howard (Alistair Sewell) endlich von der Front des Ersten Weltkriegs heimkehrt und sie in ein besseres Leben geleitet. Ihre geliebten Filme dienen Pearl nur noch als milde Medizin gegen ihren Weltschmerz, zumal sie rapide steigende, sexuelle Gelüste verspürt.

    Die brodeln geradezu über, als sie einen redegewandten Filmvorführer (David Corenswet) kennenlernt, der sie über Pornografie aufklärt. Diesem Einfluss steht Pearls kitschig-unschuldige Hoffnung gegenüber, bei einem Vorsprechen einen begehrten Posten als Tänzerin zu erhalten. Vielleicht wird Pearls Leben astrein, wenn sie ein Star wird! Doof nur, dass auch ihre beste Freundin und Schwägerin Mitsy (Emma Jenkins-Purro) vorspricht...

    Auf Disney+ läuft einer der besten Abenteuerfilme aller Zeiten – ein zweistündiger visueller Rausch!

    Pearls überkochenden Hormonhaushalt und Pornokonsum mal ausgeklammert, könnte „Pearl“ so zusammengefasst auch ein altmodisches MGM-Musical über eine Dorfschönheit sein, die zum Superstar aufsteigt. Oder ein Disney-Film über eine naive Träumerin, die so fest an ihren Traum glaubt, dass er wahr wird. Aber als Regiearbeit des Horror-Machers Ti West, noch dazu als Prequel zur 70er-Jahre-Terrorkino-Hommage „X“ ist es unvermeidlich, dass „Pearl“ einen garstigen Weg einschlägt...

    Dank einer im mehrfachen Sinne wahnsinnigen Darbietung der Hauptdarstellerin Mia Goth wird „Pearl“ letztlich zu Horror, der doppelt bis dreifach weh tut: West kreiert hier zwar kein Metzelfest, aber wenn es blutig wird oder faul zur Sache geht, erschafft er wahrlich widerliche Bilder. Und dass Goth auf hypnotische Weise zwischen einer Art tänzelt, die Empathie für Pearl weckt, und einer abstoßenden, unter die Haut gehenden Manie, verleiht den Story-Entwicklungen eine schmerzliche Macht.

    Dass dies vor farbenfroher Kulisse stattfindet, die aus einem Disney-Musical oder einem feministischen Drama der Regielegende Douglas Sirk stammen könnte, intensiviert die Finsternis in „Pearl“. Abgerundet wird all das durch die Komponisten Tyler Bates („Guardians Of The Galaxy“) & Tim Williams („We Summon The Darkness“), deren Musik wie eine in unserem Gehörgang verfaulende Hollywood-Prachtkitsch-Schallplatte erklingt.

    Das versetzt uns mitten in den sich verfinsternden Verstand der Titelheldin. Und es macht „Pearl“ zum waschechten Horror-Muss für Filmfreaks. Was erklären dürfte, weshalb er 2022 von der Community des Filmbewertungsportals Letterboxd zum besten Horrorfilm des Jahres gewählt wurde. In der FILMSTARTS-Kritik gab es indes starke vier Sterne.

    Nur 2 Monate nach Kinostart jetzt schon im Streaming-Abo: Dieses Horror-Highlight solltet ihr spätestens jetzt nachholen

    Dies ist eine überarbeitete Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.

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