Zu selten sieht man hinter die Kulissen der Traumfabrik und erkennt, wie viele fleißige und talentierte Leute dort damit beschäftigt sind, die Filmmaschinerie am Laufen zu halten und die ganzen wunderbaren Kinofilme zu ermöglichen, die den Zuschauer für einen kleinen Moment der Realität entfliehen lassen. Das fertige Produkt wirbt mit Stars und Sternchen und vielleicht noch dem Regisseur, aber die Arbeit all der anderen fleißigen Bienchen während der Produktion wird oft vergessen und nur hin und wieder erinnert ein Filmpreis daran, dass jede Rolle bei der Entstehung eines Films wichtig ist, nicht nur die des Hauptdarstellers.
Eines dieser vielen Multitalente Hollywoods war Polly Platt, die am vergangenen Mittwoch in Brooklyn, New York, ihrem ALS-Leiden erlegen ist. Die Filmschaffende wurde 72 Jahre alt. Ihre umfangreiche Biographie enthält unter anderem Arbeiten als Kostüm- und Produktionsdesignerin, Drehbuchautorin und Produzentin. Von 1962 bis 1971 war Platt mit dem Regisseur Peter Bogdanovich ("Is´ was, Doc") verheiratet, an dessen erstem Kinofilm "Targets" sie als Co-Autorin mitarbeitete. Für Bogdanovichs Filme "Die letzte Vorstellung", "Is´ was, Doc" und "Paper Moon" entwarf sie das Produktionsdesign. Für ihre Arbeit zu "Zeit der Zärtlichkeit" wurde Platt 1984 für den Oscar nominiert. Als Produzentin zeichnete sie unter anderem für "Nachrichtenfieber - Broadcast News", "Der Rosenkrieg" und "Geht's hier nach Hollywood?" verantwortlich.
Polly Platt, die als erste Frau in die Art Directors Guild aufgenommen wurde, hinterlässt zwei Kinder, Antonia und Sashy Bogdanovich.
