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    Emmy Awards 2011: Favoriten siegen, Charlie Sheen überrascht

    Sonntagabend wurden in Los Angeles zum 63. Mal die Emmys, die wichtigsten Auszeichnungen der amerikanischen Fernsehbranche, vergeben. Bei der Preisverleihung blieben die Überraschungen zum großen Teil aus. Erfolgreichste Serie war die Familiensatire "Modern Familiy", die mit vier Emmys ausgezeichnet wurde. Für Aufsehen sorgten aber vor allem ein Auftritt von Charlie Sheen und die Diskussion um einen vom Sender Fox zensierten Witz.

    Die dreistündige Emmy-Show, bei der "Glee"-Star Jane Lynch durch den Abend führte, brachte die erwarteten Gewinner. Darunter waren große Namen und Seriensieger, aber auch erstmalige Preisträger. Als beste Drama-Serie wurde erneut "Mad Men" ausgezeichnet. Es war bereits der vierte Sieg in Folge für das Porträt der Werbebranche in den 60er Jahren. "Erst" zum zweiten Mal triumphierte "Modern Family" als beste Serie in der Kategorie Komödie. Die Familienserie im Mockumentary-Stil räumte auch drei weitere Preise ab, als Nebendarsteller wurden Julie Bowen und Ty Burrell ebenso prämiert wie die Drehbuchautoren Steven Levitan und Jeffrey Richman.

    Ein anderer großer Gewinner des Abends war die Historienserie "Downton Abbey", die in der Kategorie beste Miniserie oder TV-Film und drei weitere Emmys für Regisseur Brian Percival, für das Drehbuch sowie Nebendarstellerin Maggie Smith gewann. "Downtown Abbey" setzte sich damit unter anderem gegen die hochkarätig besetzte Miniserie "Mildred Pierce" durch, die immerhin zwei Auszeichnungen für ihre Darsteller Kate Winslet und Guy Pearce abstauben konnte. Für seine Rolle als Bobby Kennedy in "The Kennedys" wurde Barry Pepper ausgezeichnet. Die anderen Hauptdarstellerpreise gingen an Kyle Chandler ("Friday Night Lights"), Julianna Margulies ("Good Wife"), Jim Parsons ("The Big Bang Theory") und Melissa McCarthy ("Mike & Molly"). Auch Regie-Altmeister Martin Scorsese konnte einen der begehrten Trophäe ergattern, für die Inszenierung der Pilotfolge von "Boardwalk Empire". Im neunten Jahr hintereinander nahm Jon Stewart einen Emmy für seine "Daily Show" mit nach Hause. Als beste Reality-Serie wurde "The Amazing Race" ausgezeichnet.

    Für mehr Schlagzeilen als die Vergabe der Preise sorgten allerdings die Randnotizen der Show. Charlie Sheen präsentierte den Emmy für den besten Schauspieler in einer Comedy-Serie, den Jim Parsons gewann. Und Sheen nutzte seine Zeit auf der Bühne, um sich an die Macher von "Two And A Half Men" zu wenden. Doch wer nun mit einer weiteren Hasstirade des ausgebooteten Stars rechnete, wurde enttäuscht. Stattdessen bedankte sich Sheen artig für "acht wundervolle Jahre" und wünschte allen Beteiligten an der Serie "nur das Beste" für die kommende Staffel, die heute mit Ashton Kutcher als Sheen-Ersatz in den USA startet.

    Bereits vor Beginn der Show hatte es Aufregung gegeben. Ein aufgezeichneter Comedy-Beitrag von Alec Baldwin wurde vom produzierenden Sender Fox gestrichen. Baldwin machte sich darin als fiktiver Präsident einer Fernsehakademie in einem Telefonat darüber Sorgen, dass jemand das Gespräch mithöre. Der Mutterkonzern von Fox, News Corp, ist in Grossbritannien in einen Medienskandal verwickelt, in dem es auch um abgehörte Telefonate geht. Der Scherz auf eigene Kosten ging Fox offenbar zu weit und man verzichtete auf den "unangemessenen" Witz. Baldwin zeigte sich via Twitter irritiert und bezeichnete die Entscheidung als "bescheuert".

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