Wie wir berichteten, hielt Bill Murray ("Zombieland", "Lost in Translation") scheinbar nicht sonderlich viel von Dan Aykroyds und Harold Ramis' Drehbuch zum dritten Teil der überaus erfolgreichen und beliebten "Ghostbusters"-Filme. Durch den Reißwolf gejagt und mit der Anmerkung versehen, niemand wolle eine Kinokarte für alte, fette Männer auf Geisterjagd kaufen, schickte der exzentrische Schauspieler das Skript (oder was davon übrig war) an die Absender Aykroyd und Ramis zurück. Die waren davon offenbar so wenig begeistert, dass sie nun einen Schritt gehen wollen, der "Ghostbusters"-Fans aus aller Welt das Lächeln aus dem Gesicht nimmt: "Ghostbusters 3" soll dieses Jahr gedreht werden - gerne auch ohne Bill Murray.
Wie Aykroyd, der zusammen mit Co-Darsteller Harold Ramis schon die Drehbücher zu "Ghostbusters" und "Ghostbusters 2" geschrieben hat, dem Empire Magazine gegenüber äußerte, kommuniziere er regelmäßig mit Murray und respektiere dessen Entscheidung, nicht an einer weiteren Fortsetzung mitwirken zu wollen. Im gleichen Zug gab er auch bekannt, dass er eine Neubesetzung für Dr. Peter Vankman, Murrays Rolle aus den Vorgängern, in Betracht ziehe.
Die Idee, das - neben Aykroyd - bekannteste Gesicht der "Ghostbusters" schlichtweg zu ersetzen, mutet wie eine sehr gewagte Alternative an. Der arrogante Charme und trockene Humor, den Murray "seinem" Vankman eingeflößt hat, wird nur schwer von einem anderen Schauspieler umgesetzt werden können. Nicht zuletzt aus dem Grund, weil "Ghostsbusters" über Jahre hinweg überwiegend mit dem Namen und Gesicht Bill Murrays assoziiert wurde. Es wird sich zeigen, ob es tatsächlich eine Neubesetzung geben wird, man das Drehbuch umschreibt oder Murray doch noch seine Meinung ändert. Andernfalls bleibt nur die Hoffnung, das Aykroyd, Ramis und Regisseur Ivan Reitman eine glückliche Hand für den Ersatz beweisen und uns ein Trauma wie bei den Verfilmungen der "Jack Ryan"-Reihe von Tom Clancy erspart bleibt, bei dem Harrison Ford ("Die Stunde der Patrioten", "Das Kartell") von Ben Affleck ("Der Anschlag") abgelöst wurde.
Immerhin äußerte sich Aykroyd wesentlich optimistischer bezüglich einer Rückkehr von Rick Moranis ("Kleine Giganten", "Liebling, ich habe die Kinder geschrumpft"). Der Darsteller war in den bisherigen Filmen als Louis Tully, einem Freund der Geisterjäger, zu sehen und soll natürlich auch in "Ghostbusters 3" mitwirken. Moranis hat sich zwar seit mehr als 15 Jahren vom aktiven Showgeschäft zurückgezogen und arbeitet nur noch gelegentlich als Voice-Actor ("Bärenbrüder"), soll aber laut Aykroyd ein mehr als offenes Ohr für eine Rückkehr haben.
Bleibt zu hoffen, dass "Ghostbusters 3" nicht noch tiefer in der Entwicklungs-Hölle stecken bleibt und mit weiteren Verzögerungen kämpfen muss (immerhin sollte schon 2009 gedreht werden). Wenn alles klappt, soll der Film, in dem die von Alter und Gebrechen gekennzeichneten Geisterjäger Nachfolger suchen, noch dieses Jahr in die Dreharbeiten gehen. Mit dabei sein werden neben Aykroyd und Ramis auch Originial-Regisseur Ivan Reitman, sowie die "Ghostbusters"-Veteranen Ernie Hudson (Winston Zeddemore) und David Margulies (Bürgermeister Lenny Ramis). Die erneute Teilnahme von Sigourney Weaver (Dana Barrett) und Annie Potts (Janine Melnitz) steht hingegen noch nicht hundertprozentig fest, soll aber nur Formsache sein. Neu mit dabei ist unter anderem "Wrong Turn"-Star Eliza Dushku ("Dollhouse"). Außerdem werden verschiedene Schauspieler gerüchteweise mit dem Projekt in Verbindung gebracht. Neben Alyssa Milano ("Charmed - Zauberhafte Hexen") und Anna Faris ("Scary Movie") wird seit einiger Zeit auch über ein Mitwirken von Jonah Hill ("Männertrip", "Die Kunst zu gewinnen") und Kristen Bell ("Nie wieder Sex mit der Ex") spekuliert, die Bilder von sich mit dem Ecto-1 (das Einsatzauto der Geisterjäger) veröffentlichten und über Twitter vielsagend-nichtssagende Kommentare dazu äußerten.
Bleibt nur noch zu hoffen, dass sich vielleicht auch Bill Murray noch bekehren lässt.
