Am Sonntag, den 26. Februar, wurden zum 84. Mal die heißbegehrten Academy Awards vergeben. Durch die glamouröse Show im Kodak Theatre in Los Angeles führte Billy Crystal und halb Hollywood war anwesend, um ein weiteres Mal sich selbst und die kleine Statue namens "Oscar" zu feiern. Das Rennen um die wichtigste Auszeichnung als Bester Film machte wie erwartet der schwarz-weiße Stummfilm "The Artist". In dieser Kategorie waren 2012 nur neun statt zehn Filme nominiert, da sich die Academy auf keine feste Anzahl in dieser Gruppe festlegen möchte. Außerdem gewann "The Artist" Preise in den "Königskategorien" Beste Regie (Michel Hazanavicius) und Bester Hauptdarsteller (Jean Dujardin), sowie für Kostümdesign und Filmmusik.
Mit elf Oscar-Nominerungen hatte Martin Scorseses "Hugo Cabret" eine mehr in der Tasche als "The Artist", konnte diesen Vorsprung jedoch nicht beibehalten und wurde ebenfalls mit fünf Goldjungen ausgezeichnet (Kamera, Ausstattung, Tonschnitt, Ton, visuelle Effekte).
In der Kategorie Bester Hauptdarsteller verwunderte kaum der Sieg Jean Dujardins ("The Artist"), der seine Dankesrede mit charmantem französischen Akzent hielt. Ihren dritten Goldjungen konnte Meryl Streep für ihre Hauptrolle in "Die Eiserne Lady" entgegennehmen. Als Bester Nebendarsteller nahm Favorit Christopher Plummer für "Beginners" die Trophäe mit nach Hause. Für das Drama "The Help" waren gleich zwei Schauspielerinnen in der Kategorie Beste Nebendarstellerin nominiert. Ausgezeichnet wurde Octavia Spencer, ihre Kollegin Jessica Chastain ging leer aus. Bestes adaptiertes Drehbuch wurde das Skript zu "The Descendants - Familie und andere Angelegenheiten" mit George Clooney, als Bestes Originaldrehbuch wurde die Vorlage zu Woody Allens "Midnight in Paris" ausgezeichnet. Allen war bei der Verleihung nicht anwesend, so dass Präsentatorin Angelina Jolie den Preis im Namen der Academy für ihn annahm.
Für Deutschland ging Wim Wenders "Pina - tanzt, tanzt sonst sind wir verloren" in der Kategorie Bester Dokumentarfilm ins Rennen, musste sich jedoch der Football-Underdog-Doku "Undefeated" geschlagen geben. Auch der zweite deutsche Beitrag, Max Zähles und Stefan Gierens Adoptionsdrama "Raju", ging in der Kategorie Bester Real-Kurzfilm leer aus.
Hier ein schneller Überblick über die Gewinner in den Hauptkategorien. Für eine komplette Übersicht der frischgebackenen Oscar-Preisträger sei euch unser Special ans Herz gelegt.
Bester Film: "The Artist"
"Extrem laut und unglaublich nah"
"The Help"
"Midnight in Paris"
"Die Kunst zu gewinnen - Moneyball"
Beste Regie: "The Artist" - Michel Hazanavicius
"The Descendants" - Alexander Payne
"Hugo Cabret" - Martin Scorsese
"Midnight in Paris" - Woody Allen
"The Tree of Life" - Terrence Malick
Bester Hauptdarsteller: Jean Dujardin in "The Artist"
Demian Bichir in "A Better Life"
George Clooney in "The Descendants"
Gary Oldman in "Dame, König, As, Spion"
Brad Pitt in "Moneyball"
Beste Hauptdarstellerin: Meryl Streep in "Die Eiserne Lady"
Glenn Close in "Albert Nobbs"
Viola Davis in "The Help"
Rooney Mara in "Verblendung"
Michelle Williams in "My Week with Marilyn"
Bester Nebendarsteller: Christopher Plummer in "Beginners"
Kenneth Branagh in "My Week with Marilyn"
Jonah Hill in "Die Kunst zu gewinnen – Moneyball"
Nick Nolte in "Warrior"
Max von Sydow in "Extrem laut und unglaublich nah"
Beste Nebendarstellerin: Octavia Spencer in "The Help"
Bérénice Bejo in "The Artist"
Jessica Chastain in "The Help"
Melissa McCarthy in "Brautalarm"
Janet McTeer in "Albert Nobbs"
Bestes Originaldrehbuch: "Midnight in Paris"
"The Artist"
"Brautalarm"