Schauspieler Günther Kaufmann starb am Donnerstagabend im Alter von 64 Jahren an einem Herzinfarkt, während eines Spazierganges im Berliner Stadtteil Grunewald. Kaufmann wurde von dem deutschen Kult-Regisseur Rainer Werner Fassbinder entdeckt, der erstmals 1969 in "Gotter der Pest" mit dem gebürtigen Münchner zusammenarbeitete. Auch in den folgenden Jahren stand Kaufmann immer wieder für Fassbinder vor der Kamera, gemeinsam drehten sie Filme wie "Die Ehe der Maria Braun" (1979), "Lola" (1981) und "Die Sehnsucht der Veronika Voss" (1982).
Auch dem Fernsehpublikum war Günther Kaufmann kein Unbekannter, so hatte der Schauspieler Auftritte in Krimiserien wie "Derrick", "Der Alte" und "Soko Leipzig", außerdem übernahm er auch in Rainer Werner Fassbinders 14-teiliger Serie "Berlin Alexanderplatz" eine größere Rolle. Einen seiner letzten großen Fernsehauftritte absolvierte Kaufmann im Januar 2009, gemeinsam mit anderen Prominenten zog er als Kandidat ins RTL-"Dschungelcamp".
Leider kam Kaufmann auch durch sein turbulentes Privatleben immer wieder in die Schlagzeilen: Aus Liebe zu seiner Frau legte er 2001 ein falsches Geständnis ab und wurde 2002 zu fünfzehn Jahren Haft wegen Mordes an seinem Steuerberater verurteilt. Erst als drei Jahre später der wahre Täter gefasst wurde, widerrief der Schauspieler sein Geständnis und wurde daraufhin in einem Wiederaufnahmeverfahren freigesprochen.
Zuletzt war Kaufmann in der Rolle des Wikinger-Schrecks "Der schreckliche Sven" in den "Wickie"-Verfilmungen und in der Komödie "Türkisch für Anfänger" zu sehen. Für 2013 war ein Biopic über sein Leben geplant, der Schauspieler sollte sich in diesem Film selber spielen.
