Daniel Day-Lewis gehört nicht gerade zu den Workaholics der Schauspielerei und wählt seine Rollen stets mit viel Bedacht. Auch die Rolle des Abraham Lincoln lehnte der Oscar-Preisträger zunächst ab. Ursprünglich hatte Regisseur Steven Spielberg bereits im Jahr 2003 bei Day-Lewis angefragt, erhielt von diesem jedoch eine Absage per Brief. Diesen Brief hat Spielberg nun bei einer Preisverleihung erstmals in voller Länge vorgelesen. In diesem Brief bringt Daniel Day-Lewis zwar seine Faszination für das Thema und das Projekt zum Ausdruck, betont dabei jedoch, dass diese eher die eines Zuschauers und weniger die eines Beteiligten sei. Er sei sehr froh gewesen, dass Spielberg den Film drehen würde und bedankte sich, dass er ihn überhaupt in Betracht gezogen habe.
Nachdem Spielberg ein neues Drehbuch verfasst hatte und Daniel Day-Lewis dennoch nicht dazu bereit war, die Rolle zu übernehmen, wandte sich der Regisseur an Tony Kushner, mit dem er bereits am "München" gemeinsam gearbeitet hatte. Dieser stutze das damals 500 Seiten umfassende Drehbuch auf die stark fokussierte Version, die letztendlich nun verfilmt wurde. "Was aber wirklich ausschlaggebend war", so Spielberg, "war, dass er das Drehbuch von Tony Kushner gelesen hat und ich eine zweite Chance bekam, weil mein Freund Leonardo DiCaprio ihn anrief und ihm sagte, 'Du musst dir das nochmal überlegen. Steven will dich für diesen Film haben und er wird ihn nicht ohne dich machen'. Aufgrund dieses Anrufs hat Daniel sich dann dazu bereiterklärt, dass Kushner-Drehbuch zu lesen. Ich glaube, das war der Anfang von allem und der Moment, an dem diese Umwerbung beendet war."
"Lincoln" kommt in Deutschland am 24. Januar 2013 ins Kino. In den USA lief der Film bereits an, so dass er als absoluter Favorit auf mehrere Oscar-Nominierungen und -Siege gilt. Die FILMSTARTS-Kritik könnt ihr euch hier durchlesen.
