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    "Blade Runner": Produktionsnotizen belegen damalige Bedenken des Studios

    Dass "Balde Runner" ein so wegweisender Film für das Sci-Fi-Genre werden sollte, war zum Zeitpunkt seiner Veröffentlichung nicht absehbar. Ganz im Gegenteil, denn die verantwortlichen Produzenten und das Studio hatten einige Dinge auszusetzen, die ihnen an Ridley Scotts Zukunftsvision ganz und gar nicht gefallen haben. Eine jetzt aufgetauchte Liste mit Produktionsnotizen belegt die Bedenken der Verantwortlichen.

    Heutzutage gilt Ridley Scotts "Blade Runner" mit Harrison Ford ("Star Wars") in der Hauptrolle zweifellos als einer der besten Science-Fiction-Filme, die je gedreht worden sind. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung im Jahr 1982 ist der Film jedoch von der Kritik größtenteils zerrissen worden und auch das Publikum hat die Erzählweise damals als zu langsam und als zu wenig actionreich empfunden. Der Streifen stand generell unter keinem guten Stern, gab es doch schon große Probleme während des eigentlichen Drehs. Zum einen war die Stimmung zwischen Ridley Scott und den beteiligten Schauspielern sowie der Crew nicht die beste und auch die ständigen Versuche des Studios, größeren Einfluss auf den Film auszuüben, ließen "Blade Runner" zu einem Paradebeispiel für turbulente Produktionen werden

    Auf Cinephilia & Beyond ist nun ein Dokument erschienen, das Notizen zu einem Test-Screening des Films vom 21. Januar 1982 enthält und dem Film zum Teil katastrophale Noten ausspricht. Die aufgeführten Einwände stammen vom damaligen Co-Produzenten Jerry Perenchio und dem Co-ausführenden-Produzenten Bud Yorkin.

    Die beiden lassen keinen Zweifel daran, dass sie den Film zur damaligen Zeit nicht gerade mit Wohlwollen aufgenommen haben. So sagt Perenchio zum Beispiel: "Das Voice-Over ist schrecklich, das Publikum wird einschlafen" oder auch, dass der Film von Screening zu Screening schlimmer werde. Und auch die generellen Anmerkungen lassen erahnen, warum das Studio damals kein großes Vertrauen in den Film gelegt hat. So wird moniert, dass der Film bis zum Tod der Figur Zhora unglaublich stumpf sei und dass Ridley Scott und seine Crew auch nach drei Schnittfassungen nicht das vereinbarte Resultat abgeliefert haben.

    Aber seht selbst (Foto von Cinephilia & Beyond):

    Erst im Laufe der Jahre hat "Blade Runner" die Anerkennung und den Status erfahren, den er heute besitzt. Doch bis dahin ist es ein langer Weg gewesen. Bis heute existieren mehrere Schnittfassungen, unter denen der Film immer wieder veröffentlicht worden ist. Die einzige Fassung, über die Ridley Scott komplette kreative Kontrolle gehabt hat, erschien im Jahr 2007, zum 25. Geburtstag von Blade Runner.

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