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    Zu schwul für Straßenwerbung? Poster von "Der Fremde am See" aus Pariser Vorort verbannt

    Steven Soderbergh beklagte sich öffentlich, dass sein jüngst in Cannes uraufgeführter Film "Behind The Candelabra" keinen US-Kino-Verleih fand, weil er "zu schwul fürs Kino" gewesen sei. Ein anderer Film, der ebenfalls in Cannes Premiere feierte, scheint dagegen "zu schwul für Straßenwerbung" zu sein. Zumindest wurden Poster zum Indie-Drama "Der Fremde am See" (Originaltitel: "L’Inconnu Du Lac") nun aus dem Pariser Vorort Saint-Cloud sowie aus Versailles verbannt.

    In Cannes wurde das Thriller-Drama "Der Fremde am See" gefeiert und Alain Guiraudie sogar als Bester Regisseur in der Nebenreihe Un Certain Regard ausgezeichnet. In Frankreich gibt es nun eine Kontroverse um den Film, der am heutigen Mittwoch (12. Juni 2013) in den Kinos startet – genauer gesagt, gibt es die Kontroverse um das Poster, welches zwei gezeichnete küssende Männer zeigt. In dem Pariser Vorort Saint-Cloud sowie der Stadt Versailles wurde das Promo-Poster zum Film entfernt, weil es zu viele Beschwerden gab. Das Büro des Bürgermeisters von Saint-Cloud teilte in einer Stellungnahme mit, dass man von Telefonanrufen und E-Mails aufgebrachter Bürger fast schon "drangsaliert" worden wäre. Die französische Kulturministerin Aurélie Filippetti teilte in einer Stellungnahme mit, dass er die Verbannung des Posters bedauere. Es sei ein Akt von Zensur. Für diesen Abend (12.6.2013) ist vor dem Rathaus von Saint-Cloud ein Protest unter dem Titel "Kiss-In" angekündigt

    "Der Fremde am See" (ab 19. September 2013 auch in den deutschen Kinos) erzählt die Geschichte dreier Männer, die ihre Sommer-Nachmittage in einem FKK-Resort an einem See verbringen. Während eine große Anziehungskraft zwischen den Männern besteht, liegt zwischen ihn auch die Tatsache, dass einer seinen früheren Liebhaber ertränkt hat.

    Hier das Poster, welches in Frankreich scheinbar von einigen Bürgern als zu anstößig empfunden wird:

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