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    Zack Snyder jagt "Batman" und "Superman" in die Luft - will es mit den Vorlagen nicht so genau nehmen

    Wenn der Schöpfer von "300" und "Watchmen - Die Wächter", Zack Snyder, für eines bekannt ist, dann für die hochstilisierte Inszenierung des Materials, aus dem er seine Filme formt. Das stößt bei Fans mal mehr und mal weniger auf Jubelstürme. Nun gibt Snyder neue Hintergrundinformationen zu "Batman vs. Superman" bekannt - unter anderem, dass er wohl ziemlich freimütig mit dem adaptierten Material umgehen wird.

    "Der Film wird die "Man of Steel"- und "Batman"-Universen nehmen und zum Explodieren bringen", sagte Produzent und Regisseur Zack Snyder ("Sucker Punch") sinngemäß in einem Interview mit The LA Times Hero Complex. Darin ging er auf die zahlreichen Beschwerden der Fans über seine Besetzungsentscheidungen für "Batman vs. Superman" ein, besprach den Status quo des Projekts und gab seine Meinung zur Frage wieder, wie genau sich der Film an die Vorlage halten würde. Diesbezüglich deutete er an, dass er die Sorgen der Fans über den Grad an Treue zum Original zwar verstehen könne und natürlich den Charakteren und der Comic-Welt gerecht werden wolle. Doch gleichzeitig sehe er sich nicht so stark an die mythologischen Regeln gebunden. Jetzt hätten er und sein Team die Möglichkeit, enorm viel Spaß mit den in "Man Of Steel" geschaffenen Figuren zu haben - in dem sie von der Leine gelassen werden.

    Mit dieser Herangehensweise widerspricht Snyder nun indirekt seiner erst kürzlich erläuterten Haltung gegenüber Adaptionen: Als Reaktion auf Joel Silvers ("Veronica Mars") Kritik an Snyders "Watchmen - Die Wächter" meinte er, dass seine Adaption der Graphic Novel "Watchmen" gerade wegen ihrer Treue zum Original viel besser sei als jede freie Verfilmung durch die "Terry Gilliams dieser Welt". Was auf der einen Seite als unterschiedliche Perspektiven auf unterschiedliche Superhelden-Stoffe gesehen werden kann, mag auf der anderen Seite vielleicht gerade von Comic-Fans als Heuchelei oder als die Verwendung von bequemen Doppelstandards ausgelegt werden.

    Zumindest bezüglich der Fan-Sorgen über sein Casting von Jesse Eisenberg ("Adventureland") als Lex Luthor, Ben Affleck ("Chasing Amy") als Batman und Gal Gadot ("Fast & Furious 6") als Wonder Woman wirkt Snyder halb versucht, die bestehende Skepsis zu lindern. Schließlich habe er die Darsteller nicht willkürlich ausgewählt - Eisenberg, der Lex Luthor spielen soll, habe immerhin schon eine Oscar-Nominierung. So oder so sei Snyder trotz aller Kritik schon sehr gespannt auf den (ungefähren) Drehbeginn im April 2014. Selbst das Betrachten der Superhelden-Anzüge, noch ganz ohne Schauspieler darin, habe sein eigenes Fanherz höher schlagen lassen.

    Die ewige Schlacht um die Frage, wie frei eine Comicvorlage umgesetzt werden soll, wird wohl auch mit "Batman vs. Superman" nicht entschieden werden. Gewiss finden sich gute wie schlechte Beispiele auf beiden Seiten des Adaptionsspektrums. Und obgleich Terry Gilliams ("Die Ritter der Kokosnuss") Version von "Watchmen" sehr sehenswert klingt, sind wir doch trotzdem froh, dass es "Watchmen - Die Wächter" gibt. Hier der Trailer:

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