Platz 31
„Bataillon der Verlorenen“
Francesco Rosi, Italien 1970
Erster Weltkrieg, 1916. Die österreichische und die italienische Armee liefern sich in Monte Fior unerbittliche Stellungskämpfe, die täglich Tausende das Leben kostet. Unter General Leone (Alain Cuny) sind die italienischen Soldaten gezwungen, gegen eine schier uneinnehmbare Stellung anzukämpfen – eine aussichtslose Lage, die Leutnant Sass (Mark Frechette) seinem im Kugelhagel liegenden Bataillon nicht länger zumuten will. Er verweigert schließlich die Befehle... Francesco Rosi etabliert eine Vielzahl unterschiedlicher Figuren, die alle verschieden geprägte Meinungen zum Krieg haben: Weltverbesserer, Idealisten, Patrioten, Angsthasen und Führungspersönlichkeiten. Fast all wird jedoch bald die Sinnlosigkeit des Kriegs offenbar, etwa dann, wenn die Soldaten gezwungen sind, wahnwitzige und tödliche Manöver durchzuführen. So wird ein Stoßtrupp mit Blechrüstungen ausgestattet, nur um wenige Sekunden später im Sperrfeuer der Österreicher zu verrecken. Rosis erschreckendes und sozialkritisches Kriegsporträt zeigt vor allem, dass es auf dem Schlachtfeld weder Platz für Helden noch für Rebellen gibt, dass kein Entkommen aus der Militärhierarchie möglich ist und dass nichts anderes zu erwarten ist als ein grausamer Tod.
