Platz 15
Stanley Kubrick, USA, Großbritannien 1968
Stanley Kubricks Science-Fiction-Meisterwerk wäre ohne Musik undenkbar. In 95 von 143 Minuten Spielzeit wird im Film nicht gesprochen, sondern der Fokus ganz auf das Zusammenspiel von Bild und Musik oder Geräuschen gerichtet – wie auch in der vielzitierten Eingangsszene mit dem fraglos phantastischsten Schnitt der Filmgeschichte, in der ein durch die Luft segelnder Knochen eines Steinzeitmenschen zum fliegenden Raumschiff der Neuzeit wird. Untermalt werden diese symbolträchtigen Szenen von Richard Strauss‘ „Also sprach Zarathustra“ bzw. „An der schönen blauen Donau“ von Johann Strauß – ein Kontrast, der nicht nur visuell, sondern auch musikalisch größer kaum sein könnte. Ergänzt wird Kubricks Musikwahl durch mystisch beengende Klänge des österreichischen „Neue Musik“-Komponisten György Ligeti, die einem nicht nur beim Auftritt des Monolithen einen Schauer über den Rücken jagen. Das noch heute wirkungsvolle musikalische Konzept durchlief bis zur finalen Filmfassung allerdings einen langen Prozess, da Kubrick zuvor drei Komponisten-Ansätze aus den unterschiedlichsten Gründen wieder verworfen hatte.