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    Berlinale 2015: Retrospektive zum Thema "Glorious Technicolor" würdigt Geschichte des Farbfilm-Verfahrens

    Nach dem Motto "Glorious Technicolor" werden auf der 65. Berlinale vom 5.-15. Februar 2015 in der Retrospektive Klassiker wie "Vom Winde verweht" und "Singing in the Rain" zu sehen sein, die aus dem George Eastman House und anderen Archiven stammen.

    D.R

    Das Farbfilm-Verfahren "Technicolor" feiert im Jahr 2015 seinen 100. Geburtstag. Grund genug für die Verantwortlichen der 65. Berlinale, die vom 5. bis 15. Februar 2015 stattfindet, in der Sektion Retrospektive sich ganz dem Verfahren zu widmen und 30 mit den Farben spielende Klassiker in Original- sowie aufwändig restaurierten Fassungen zu zeigen: "Das lodernde Rot des Südstaatenhimmels in 'Vom Winde verweht' oder das ekstatische Gelb der Regenmäntel in 'Singing in the Rain' – dramaturgisch überhöhte Farbspiele waren damals eine Sensation", kommentierte Berlinale-Direktor Dieter Kosslick. Im Zusammenwirken des Technicolor-Verfahrens mit kulturellen und ökonomischen Strömungen seien große Filmkunstwerke entstanden.

    Genau wie bei der Erfindung des Tonfilms waren die Verfahren des Farbfilms und Farbtöne wie etwa Pfirsich-Rosa, Inferno, Fleur de Lis oder Nocturne am Anfang für Zuschauer und Kritiker ungewohnt. Noch heute werden Schwarz-Weiß-Bilder als authentischer wahrgenommen als das Bild mit vollem Farbspektrum. Das 1915 von Herbert T. Kalmus, Daniel Comstock und W. Burton Wescott und ihrer Firma Technicolor Motion Picture Corporation erfundene Zwei-Farben-Verfahren Technicolor Nr. I wartete zunächst mit einem Strahlenteiler sowie einem roten und grünen Filter auf und konnte fortan Filme aufzeichnen und projizieren. Erst 1935 wurde dann das Drei-Streifen-Verfahren erfunden – Technicolor Nr. IV beinhaltete drei einzelne Filmstreifen mit roten, blaugrünen und gelben Lichtanteilen. Die gesättigten Farben des Technicolor-Materials wurden fortan in verschiedenen Stilen und Genres verwendet, insbesondere bei (Melo-)Dramen, Musicals und Abenteuerfilmen, aber auch im Western. Erst 1953 kam das konkurrierende Farb-Negativ-Material von Eastmen Kodak heraus.

    Mit der Retrospektive der 65. Berlinale können sich Festivalbesucher auf die Spuren des Mythos des gloriosen Technicolor begeben. Dabei werden in Kooperation mit dem George Eastman House in Rochester, New York und anderen Filmarchiven Klassiker wie "Vom Winde verweht" ("Gone with the Wind", 1939), , "Der Zauberer von Oz" ("The Wizard Of Oz", 1939), "Die drei Musketiere" ("The Three Musketeers", 1948) oder "Singing in the Rain" (1952) präsentiert. Die Filme werden in Original- sowie aufwändig restaurierten Fassungen gezeigt und die Präsentation findet im April 2015 auch in Wien sowie im Sommer 2015 auch in New York statt. Zeitgleich zur Retrospektive wird eine bebilderte Publikation mit dem Titel "Glorious Technicolor" im Bertz + Fischer Verlag erscheinen.

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