Platz 25
(Lars vonTrier, Frankreich / Dänemark / Schweden / Deutschland 2011)
Düstere Stimmungslagen und existentielle Verzweiflung sind fast so etwas wie Erkennungsmerkmale des depressiven dänischen Filmemachers Lars von Trier. Dass er daher eines Tages einen Film von einem Weltuntergang machen würde, hat niemanden wirklich überrascht. Erstaunlich ist hingegen, wie poetisch diese apokalyptische Vision ausgefallen ist: „Melancholia“ zeigt die Hochzeit von Michael (Alexander Skarsgård) und Justine (Kirsten Dunst), die im Schloss ihres Schwagers John (Kiefer Sutherland) und ihrer Schwester Claire (Charlotte Gainsbourg) stattfindet. Die Feier endet in einem Desaster und treibt Justine erneut tief in die Depression hinein. Zu der persönlichen Pleite tritt die Möglichkeit einer nahenden kosmischen Katastrophe hinzu. Der Planet Melancholia nähert sich auf seiner Umlaufbahn gefährlich nahe der Erde. Man kann ihn bereits mit bloßem Auge am Himmel sehen. Und „Melancholia“ scheint immer näher zu kommen... Wie der Name des Planeten zeigt, kann dieser Film durchaus metaphorisch betrachtet werden. „Melancholia“ zeigt eine Gesellschaft von so großer Leere und Gefühlslosigkeit, dass die Frage berechtigt erscheint, was hier tatsächlich zu verlieren ist.
