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    Musik in "Blackhat" mit Chris Hemsworth: Regisseur Michael Mann vs. Komponist Harry Gregson-Williams

    Am heutigen 16. Januar 2015 startet "Blackhat" in den US-Kinos, am 5. Februar 2015 dann auch in Deutschland. Nun sorgen Diskussionen über die Filmmusik für Aufregung.

    Universal Pictures

    Harry Gregson-Williams ist seit rund zwanzig Jahren ein renommierter Filmkomponist, der schon viele Blockbuster, allen voran die "Shrek"-Filme, vertont hat. Auf eine Zusammenarbeit mit Regie-Legende Michael Mann ("Heat", "Insider") hat er sich richtig gefreut und zeigt sich nun sehr enttäuscht.

    So veröffentlichte Gregson-Williams vor wenigen Tagen auf Facebook eine sehr lange Mitteilung, in der er sich über die Musik von Manns neuem Thriller "Blackhat" beklagte. Sein Name werde zwar genannt, doch als er den Film bei der Premiere nun das erste Mal gesehen habe, sei dies der Horror gewesen. Er war nach eigener Aussage schockiert. Die Musik bestehe nur aus elektronisch veränderten Streicherstücken, die er nie gehört habe. Es falle ihm schwer zu verstehen, was passiert sei. Sein Name stehe auf der Leinwand über der Musik, aber es sei nicht seine Musik. Er verstehe und respektiere, dass dies der Film von Michael Mann sei und der Regisseur die Entscheidungen fälle, er könne aber nicht verstehen, wie man die Leute glauben lassen könne, dass diese Musik von ihm stamme. Kurz nach Veröffentlichung des Postings auf Facebook und ersten Berichten darüber, entfernte es Gregson-Williams wieder, scheinbar bemüht darum, keine große Kontroverse auszulösen.

    Doch diese ist längst in der Welt, so dass nun auch aufgrund der vielen Nachfragen Michael Mann sich gegenüber Variety zu einer Stellungnahme genötigt sah: "Harry ist ein talentierter Komponist, dessen Musik aber noch weiter bearbeitet und gemischt werden musste, um auf mein zeitgenössisches Thema und die Ambitionen meines Films zu passen. Er war einer von mehreren Komponisten, die zur Filmmusik beitrugen – gemeinsam mit Atticus und Leo Ross, Ryan Amon und Mike Dean. Ich hätte es auch vorgezogen, wenn die Musik, die er abgeliefert hat, auch so wie sie war nutzbar gewesen wäre."

    Michael Mann ist bekannt dafür, dass er viele Komponisten unabhängig voneinander für seine Filme anheuert und die Musik immer wieder verändern lässt. Trotzdem hoffte Gregson-Williams wohl, dass seine Musik großen Einfluss auf den Film haben würde. Bei einem Interview mit dem Film Music Magazine im September 2014 schwärmte er noch von der Zusammenarbeit. Er habe sechs Monate an dem Projekt gearbeitet und im Juni 80 Minuten Musik abgegeben. Schon damals wusste er, dass noch ein anderer Komponist an dem Film arbeitet, weil dies Manns Stil sei, zeigte sich aber optimistisch, dass weite Teile seiner Musik genutzt werden. Dem ist wohl nicht so, wobei Gregson-Williams weniger die Nicht-Nutzung seiner Musik stört, als die Nennung seines Namens über Musik, die gerade nicht seine ist…

    Ab dem 5. Februar 2015 können wir uns in Deutschland auch ein Bild von der Musik in Michael Manns "Blackhat" und dem Film selbst machen. Chris Hemsworth spielt in dem Thriller einen Hacker, der vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen wird, um eine Cyber-Bedrohung zu stoppen…

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