Als „Saturday Night Live“ zu Beginn der 1980er Jahre mit niedrigen Quoten vor sich hindümpelte, war es der junge Eddie Murphy, der die Show mit seinen provokanten Sketchen quasi im Alleingang vor dem sicheren Aus rettete. Murphy wuchs schnell zum größten Comedy-Star der Nation und „Saturday Night Live“ zu einem Quotenhit, der am vergangenen Wochenende sein 40-jähriges Jubiläum feierte. Und während sich bei der groß beworbenen Sonderausgabe dutzende Stars wie Justin Timberlake, Will Ferrell, Melissa McCarthy oder Adam Sandler die Klinke in die Hand gaben, war als absoluter Höhepunkt der erste „SNL“-Auftritt von Eddie Murphy nach mehr als 30 Jahren geplant. (Der als besonders eitel geltende Murphy blockte bisher alle Anfragen der Show etwa zum 25. Jubiläum ab, nachdem David Spade 1991 einen Gag über seine ins Stocken geratene Karriere gemacht hatte.)
Aber dann kam alles ganz anders: Nach einem glühenden Tribut von Chris Rock trat Eddie Murphy auf die Bühne, sprach ein paar lobende Dankesworte und… ja, das war’s. Es folgte eine merkwürdige Schweigepause - offenbar dachten selbst die Produzenten und Kameraleute, dass da doch noch mehr kommen müsse. Aber da kam nichts.
Nun kommt im Nachhinein langsam ans Licht, warum der heißerwartete Auftritt von Murphy dermaßen kurz und enttäuschend ausfiel. Wie der „SNL“-Komiker Norm Macdonald per Twitter verriet, sollte Murphy ursprünglich in einem „Celebrity Jeopardy“-Sketch neben Will Ferrell als Moderator Alex Trebek und Darrell Hammond als Sean Connery den zuletzt wegen Vergewaltigungsvorwürfen in die Schlagzeilen geratenen Sitcom-Superstar Bill Cosby verkörpern. Aber dann lehnte Murphy den Part am Vorabend der Show kurzfristig ab. Und während die Autoren damit beschäftigt waren, den Sketch schnell noch für den als Cosby einspringenden Kenan Thompson umzuschreiben, hatte offenbar niemand Zeit, neues Material für Murphy zu schreiben, der dann bis auf die paar kurzen Dankesworte auch selbst nicht mehr zu sagen hatte.