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    "Boyhood": Regisseur Richard Linklater spielt mit der Idee einer Fortsetzung

    Bisher hatte Richard Linklater bei Fragen nach einer Fortsetzung zu seinem Coming-of-Age-Hit "Boyhood" stets abgewunken, doch in einem neuen Interview zeigte er sich erstmals offen für die Idee und erklärte die Gründe für seinen Sinneswandel.

    2014 BOYHOOD INC.IFC PRODUCTIONS I, L.L.C. ALL RIGHTS RESERVED

    Mit "Boyhood" hat sich Regisseur Richard Linklater in einem einzigartigen Prozess von zwölf Jahren an einem Coming-of-Age-Film versucht und die Reaktionen darauf fielen begeistert aus. Zahlreiche Preise für "Boyhood" waren das Resultat, u. a. eine Oscar-Nominierung als bester Film und für die beste Regie. Nichtsdestotrotz hatte Linklater bislang stets wenig Interesse an einer Fortsetzung - bis jetzt. In einem Podcast mit Jeff Goldsmith zeigte sich der Regisseur für diese Idee nun wesentlich offener.

    "Um ehrlich zu sein... der Film stieß erst vor einem Jahr auf sein Publikum und über die ersten sechs Monate lautete meine Antwort auf diese Frage stets 'auf keinen Fall'. Das waren zwölf Jahre, es ging von der ersten bis zur zwölften Klasse; es ging darum, aus der High School rauszukommen. Ich hatte keine Idee für eine weitere Geschichte, es gibt nichts mehr zu sagen. Die Idee kam mir gar nicht."

    Doch nicht nur der Abschluss des Projekts "Boyhood" ließ Linklater in sich gehen, auch die wiederholte Nachfrage nach einem Sequel ließ ihm das Projekt in einem neuen Licht erscheinen. "Ich wache morgens auf und denke mir 'Die 20er sind doch auch eine ziemlich wichtige Phase, oder?' Das ist die Zeit, in der du wirklich zu demjenigen wirst, der du sein sollst. Es ist eine Sache aufzuwachsen und aufs College zu gehen, aber eine andere Sache…Ich gebe also zu, dass mir die Idee jetzt öfters kommt." Doch Linklater will auch seiner Devise treu bleiben, die kleinen Momente zu beleuchten und jeglichen Klischees aus dem Weg zu gehen. Wie auch bei "Boyhood" scheint in seinem Kopf ein Prozess in Gang gekommen zu sein, der auf den ersten Blick unbedeutende Momente zu lebensverändernden Ereignissen erhebt. "Diese kleinen Erinnerungen aus meinen 20ern, die auf dem Papier möglicherweise unbedeutend erscheinen, aber vielsagend und wichtig sind."

    Außerdem würde sich auch eine Zusammenarbeit dazu anschließen, die sich über zwölf Jahre bereits bewährt hatte und bei der das Team zu Freunden geworden ist: "Ich würde gerne mit diesem Cast weiterarbeiten und das geht, denke ich, auch den anderen so. Aber das kann nicht der einzige Grund sein. Du musst etwas zu sagen haben. Du kann das nicht tun, nur weil du mit deinen Freunden zusammenarbeiten möchtest. Du solltest hingegen etwas über diese Zeit erzählen wollen. Es könnte passieren, aber ich weiß nicht, es ist in der Schwebe."

    Die Zeit wird zeigen, ob eine Fortsetzung zu "Boyhood" kommt oder nicht. Wenn es dafür noch einmal zwölf Jahre braucht, müssten Anhänger von Linklater viel Geduld beweisen, nichtsdestotrotz bleibt der Regisseur auch in der Zwischenzeit nicht untätig. Derzeit ist er mit der Realisation der Komödie "That's What I'm Talking About" beschäftigt, die noch im Laufe des Jahres 2015 veröffentlicht werden soll.

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