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    Regisseur Randall Miller muss wegen des tödlichen Unfalls am Set seines Films "Midnight Rider" ins Gefängnis

    Am 20. Februar 2014 starb Kamera-Assistentin Sarah Jones beim Dreh des Films "Midnight Rider". Nun muss Regisseur Randall Miller wegen des tödlichen Unfalls ins Gefängnis.

    Unclaimed Freight Productions

    Der Tod der 27 Jahre alten Kamera-Assistentin Sarah Jones im Februar 2014 beschäftigte die US-Filmindustrie in den vergangenen Monaten massiv. Viel wurde über die Sicherheit an Filmsets debattiert und über die Frage, wer die Schuld am Tod der jungen Filmschaffenden trägt. Einer bekannte sich nun daran mitschuldig und muss ins Gefängnis.

    Randall Miller, der bei dem Biopic mit William Hurt als Rockmusiker Gregg Allman Regie führte, wurde direkt aus dem Gerichtssaal in das Gefängnis gebracht. Seine Strafe wurde im Rahmen eines Schuldeingeständnisses auf zwei Jahre festgesetzt, wobei Millers Anwalt die Hoffnung äußerte, dass sein Klient bereits nach einem Jahr entlassen wird. Es ist eine außergewöhnliche, für großes Aufsehen sorgende Entscheidung. Denn über 100 Jahre nachdem es 1914 zum ersten dokumentierten Todesfall an einem US-Filmset kam, ist es das allererste Mal, dass ein Regisseur dafür ins Gefängnis muss. Schon die Anklage kam für viele überraschend, denn zum bis dato letzten Mal war es John Landis, der sich vor rund 30 Jahren wegen eines Todes am Set von "Twilight Zone" vor Gericht verantworten musste, aber freigesprochen wurde.

    Neben Regisseur Randall Miller musste sich auch der Ausführende Produzent Jay Sedrish verantworten, der mit einer Bewährungsstrafe davonkam. Das Verfahren gegen die Erste Regieassistentin Hillary Schwartz läuft noch.

    Sarah Jones kam beim Dreh einer Filmszene auf einer Brücke ums Leben, als sich plötzlich ein Zug näherte. Weitere Crew-Mitglieder wurden bei dem Unglück verletzt. Die Dreharbeiten wurden anschließend abgebrochen. Diskussionen gab es vor allem, weil später ans Licht kam, dass erforderliche Drehgenehmigungen nicht eingeholt wurden, um Kosten zu sparen. Regisseur Randall Miller erklärte, dass er davon nichts wusste und immer unter dem Eindruck stand, dass alle Formalien geklärt seien und kein Zug auf der Strecke fahren würde. Sein Schuldeingeständnis gab er nun laut seines Anwalts auch ab, weil seine Frau, die Drehbuchautorin Jody Savin, ebenfalls angeklagt wurde. Im Gegenzug für Millers Schuldeingeständnis erklärte sich die Staatsanwaltschaft bereit, die Anklage gegen Savin fallen zu lassen.

    Millers Anwalt erklärte anschließend noch, dass bei seinem Mandant ein Exempel im Kampf für mehr Sicherheit an Filmsets gesetzt worden. Der Richter habe früh deutlich gemacht, dass er ein klares Signal aussenden wollte. Als Regisseur habe Miller nun das ganze Verschulden aufgehalst bekommen, obwohl andere Leute versagt haben. 

    Randall Millers Strafe umfasst auch eine Geldzahlung, die Leistung von Arbeitsstunden sowie ein mehrjähriges Berufsverbot. Miller inszenierte unter anderem auch das Musik-Drama "CBGB" sowie die Komödien "California Wine With Love" und "Nobel Son" – allesamt mit Alan Rickman in der Hauptrolle.

    Update: Kurze Zeit nach Veröffentlichung der ursprünglichen Nachricht wurde bekannt, dass Regie-Assistentin Hillary Schwartz zu einer Geldstrafe sowie einer zehnjährigen Bewährungsstrafe verurteilt wurde. Zudem darf auch sie für die nächsten Jahre nicht mehr als Regisseurin, Produzentin, Regie-Assistentin oder in anderer Funktion mit Sicherheitsverantwortung an einer Produktion mitwirken.

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