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    "Avengers 2"-Regisseur Joss Whedon über Erwartungsdruck, Film vs. Fernsehserien und das erste "Ant-Man"-Drehbuch

    „Avengers 2“ ist das Sequel zu einem Super-Erfolg und ein Ensemblefilm mit zig Helden. Joss Whedon äußerte sich nun zum Erwartungsdruck, warnte vor Filmen, die erzählt sind wie Serien und sagte, wie er das verworfene „Ant-Man“-Skript findet.

    Walt Disney

    Joss Whedon ist müde. Mehrfach bekundete der Regisseur von „The Avengers“ und „Avengers 2: Age of Ultron“ öffentlich, dass ihn die Arbeit am 250 Millionen Dollar teuren und mit alten und neuen Helden nur so vollgestopften Blockbuster-Sequel geschafft hat und er vorerst eine Pause vom MCU (Marvel Cinematic Universe) braucht. Besonders ausführlich spricht Whedon mit BuzzFeed, der Seite verriet er bereits den Status quo diverser möglicherweise anstehender Projekte. Dass er es bald deutlich kleiner angehen wird, darauf deuten Whedons Äußerungen in einem weiteren Buzzfeed-Artikel hin. „Ich liebe, was ich tue, es ist wichtig für mich. Es verdient meine Aufmerksamkeit in jedem Detail. Ich wollte mit ‚Avengers 2‘ einen großartigen Film liefern.“ Aber: „Ich habe mich unter Druck gesetzt wie nie zuvor. Dazu kam das Wissen, dass da nicht Millionen, sondern Milliarden Dollar deine künstlerischen Entscheidungen beeinflussen.“ Und: „Wenn ‚Avengers 2’ nicht irrwitzig viel Geld einspielen wird, werde ich die Leute enttäuscht haben, die mir vertrauen.“

    „Avengers 2“ ist ein teurer Film, von dem sich Disney ein großes Einspielergebnis erhofft, er ist aber auch erzählerisch in das MCU eingebunden und somit für Nicht-Kenner nur schwer zu verstehen, ähnlich einer Serienepisode aus der Staffelmitte. In unserer Kritik zu „Avengers 2“ heißt es: „Neueinsteigende Zuschauer haben es in dieser verzweigten Comic-Welt schwer und wer bei einem Begriff wie Infinity Stone nur Bahnhof versteht, der bleibt außen vor.“ Joss Whedon sieht das etwas anders: „Egal, wie sehr manches in meinem Film auf Kommendes verweist – er ist als abgeschlossene Erfahrung angelegt. Und wenn das jemand anders empfindet, habe ich es vergeigt. Das ist die Gefahr beim seriellen Erzählen: einen Kinofilm wie eine Fernsehserie zu drehen. Ein schlimmer Fehler.“

    Marvels nächster Kinofilm nach „Avengers 2“ wird „Ant-Man“, der Solohelden-Film startet am 23. Juli 2015 in Deutschland und machte im Mai 2014 Schlagzeilen, als Regisseur und Drehbuchautor Edgar Wright („The World’s End“) überraschend ausstieg, offiziell wegen kreativer Differenzen. Peyton Reed ersetzte Wright auf dem Regiestuhl, Adam McKay und Hauptdarsteller Paul Rudd schrieben das Ur-Drehbuch um – das Joss Whedon gefiel. „Das Skript war das beste, das Marvel jemals hatte. Ich hatte kein Interesse an ‚Ant-Man‘, bis ich das Drehbuch las und dachte: ‚Natürlich! Das ist so gut!‘ Ich weiß nicht, ab wann die Dinge zwischen Marvel und Edgar Wright falsch liefen. Aber ich sage nicht, dass alleine Marvel Schuld war, oder dass Edgar den Verstand verloren hat.“

    Joss Whedons vorerst letzter Marvel-Film, „The Avengers 2“, läuft am 23. April 2015 bei uns an und bekam vier Sterne in der FILMSTARTS-Kritik.

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