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    Wegen "Interstellar": Gewerkschaft der Filmkomponisten verklagt große Hollywoodstudios

    Zoff in der Traumfabrik. Die Gewerkschaft der Filmkomponisten geht nun gegen große Studios vor. Der Grund: Bei Filmen wie „Interstellar“ lagert Hollywood das Komponieren der Filmmusik immer öfter ins Ausland aus.

    Warner Bros.

    Wie Deadline berichtet, hat die über 80.000 Mitglieder verfügende American Federation of Musicians of the United States and Canada Klage gegen drei Hollywood-Studios eingereicht. Warner Brothers, Paramount Pictures und Metro-Goldwyn-Mayer wird vorgeworfen, ein Abkommen mit der Gewerkschaft verletzt zu haben. In diesem Abkommen haben sich die Filmstudios verpflichtet, die Musik für ihre Produktionen in den USA oder in Kanada zu produzieren.

    Als Streitpunkt wird vor allem die Musik zu „Interstellar“ genannt, die Warner in Großbritannien produzieren ließ. In der Klage werden daneben auch noch die Remakes „Robocop“ und „Carrie“ aufgeführt, deren Filmmusik ebenfalls in Großbritannien produziert wurde.

    Laut Ray Hair, dem Präsident der Gewerkschaft, verletzen die Studios nicht nur das geschlossene Abkommen, sondern missachten damit, wie wichtig diese Einnahmen für das Leben der lokalen Musiker sei. Daher wird in der Klage gefordert, dass die Verluste, die den Gewerkschaftsmitgliedern entstanden sind, weil die Musik nicht in Nordamerika produziert wurde, ersetzt werden. Sprich: Die Studios sollen zahlen, was an Gehältern nötig gewesen wäre. Zudem sollen entsprechende Beiträge auch für die Renten- und die Gesundheitskasse entrichtet werden.

    Die betroffenen Studios haben sich bislang noch nicht zur Klage geäußert. Die Gewerkschaften spielen in Hollywood traditionell eine große Rolle. Von den Schauspielern, über die Regisseure, Autoren bis hin zu den Beleuchtern und Fahrern sind alle an einem Film für gewöhnlich beteiligte Arbeitsgruppen in Gewerkschaften organisiert. Diese Gewerkschaften haben Verträge mit den großen Studios, in denen sehr klare Regeln für die Zusammenarbeit festgelegt sind. Vor allem wird mit diesen Regeln sehr penibel darauf geachtet, dass Aufgaben, die einer jeweiligen Berufsgruppe vorbehalten sind, nicht von einer anderen Person vorgenommen werden und der eigentlich Zuständige damit „überflüssig“ wird. Beliebteste und immer wieder erzählte Anekdote ist in diesem Zusammenhang, dass dem Regisseur eines Hollywood-Film es nicht erlaubt ist, selbst Veränderungen im Set, z.B. das Verschieben eines Gegenstands, vorzunehmen, sondern er die für das Set zuständigen Mitarbeiter bitten muss.

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