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    Kino mit nur einem Zuschauer: FIFA-Film "United Passions" geht in den USA total unter

    So wenige Zuschauer dürfte selten ein Film gehabt haben. Der FIFA-Film „United Passions“ spielte an den ersten zwei Tagen gerade einmal 607 Dollar ein – in ein Kino verirrte sich gar nur ein einzelner Zuschauer in die Vorstellungen.

    Screen Media Films

    Im Zuge des FIFA-Skandals hielt man es für eine gute Idee, den Film „United Passions“ in zehn Kinos in amerikanischen Großstädten starten zu lassen. Vielleicht würde die aktuelle Berichterstattung, die auch in den US-Medien sehr umfangreich ist, den einen oder anderen Zuschauer zusätzlich für das Thema begeistern. Diese Rechnung ging aber ganz und gar nicht auf.

    Wie der Hollywood Reporter berichtet, spielte „United Passions“ am Freitag (5.6.2015) und am Samstag (6.6.2015) zusammen nur 607 Dollar ein. Das ist selbst für einen limitierten Start eine erschreckend niedrige Zahl. In den USA werden keine Besucherzahlen, sondern nur Einspielergebnisse gemessen, aber trotzdem lässt sich aus diesem Ergebnis ableiten, dass keine 70 Zuschauer den Film bei den Vorführungen am Freitag und Samstag in zehn Städten gesehen haben.

    Zuschauerzahlen gibt es sogar von zwei Vorführungen. In die erste Aufführung des Films, die in Los Angeles lief, verirrten sich genau zwei Zuschauer. Noch mehr „Freude“ hatte der Besitzer des Kinos The FilmBar in Phoenix mit dem Film. Er konnte zu den Vorführungen am Freitag und Samstag insgesamt nur einen einzigen Besucher begrüßen.

    In den meisten Ländern der Welt erfuhr „United Passions“ aber ein noch schlimmeres Schicksal. Der Film war erst gar nicht zu sehen. Im Anschluss an die Premiere bei den Filmfestspielen von Cannes 2014 lief „United Passions“ fast nirgends im Kino – Serbien und Ungarn gehören zu den wenigen Ländern, wo der Film auf der großen Leinwand zu sehen war. Aus Frankreich gibt es zumindest eine DVD-Veröffentlichung, in Italien gab es eine TV-Ausstrahlung. In dem mit Gerard Depardieu, Sam Neill und Tim Roth besetzten Drama wird die Geschichte der FIFA anhand dreier Präsidenten, Jules Rimet (Depardieu), João Havelange (Neill), und Sepp Blatter (Roth), erzählt. Der Film wurde von der FIFA zu großen Teilen finanziert und von den Kritikern als „Selbstbeweihräucherung“ des Verbandes verschmäht. Ein anlässlich des US-Kinostarts veröffentlichter Ausschnitt verschafft einen Eindruck davon, wie vor allem Sepp Blatter in ein sehr positives Licht gerückt wird. Blatter-Darsteller Roth bereute später auch sein Mitwirken an dem Film.

    In Deutschland ist „United Passions“ bislang nicht erschienen.

    Update: Das Einspielergebnis wurde nachträglich noch von 607 Dollar auf 634 Dollar nach oben korrigiert - scheinbar wurden drei Zuschauer ursprünglich nicht richtig gezählt. Am gesamten Wochenende (inklusive Sonntag) wurden 918 Dollar eingenommen.

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