Platz 1: „Rocky“
(USA 1976, 1979, 1982, 1985, 1990, 2006, 2015)
Als der mittelmäßig begabte Schauspieler Sylvester Stallone am 24. März 1975 den WM-Kampf von Schwergewichts-Boxchampion Muhammed Ali sah, sollte das sein Leben radikal verändern. Denn damit nahm die (mit dem im Januar 2016 gestarteten „Creed“ siebenteilige) Boxer-Saga „Rocky“ ihren Anfang. Stallone suchte sich den krassen Underdog Chuck Wepner als Vorbild aus – damals schon 36, mäßig talentiert, aber mit einem unglaublichen Kämpferherz ausgestattet. Der tumbe 1,97-Hüne aus New Jersey schickte Ali in der neunten Runde mit einer harten Rechten auf die Bretter und hielt sich anschließend bis zur 15. Runde aufrecht im Ring, bevor ihn der Superchamp doch noch ausknockte.
Drehbuchautor Stallone schrieb die Geschichte seines Lebens (Oscarnominierung für das Beste Drehbuch) und schuf dabei nicht nur eine authentische Milieustudie, sondern auch einen mitreißenden Boxerfilm, der wie maßgeschneidert zu seinen schauspielerischen (eine zweite Oscarnominierung als Bester Darsteller) und athletischen Fähigkeiten passte. In John G. Avildsens Film bekommt Rocky Balboa (Stallone), ein Hinterhof-Boxer aus den Armenvierteln von Philadelphia, unverhofft die Chance, gegen den als unschlagbar geltenden Schwergewichts-Meister Apollo Creed (Carl Weathers) anzutreten. Rocky Balboa ist eine Ikone, größer noch als Rambo, Stallones zweites großes Alter Ego! Der Schlüssel: Trotz seiner Defizite ist dieser Kerl einfach umwerfend sympathisch und brutal ehrlich, der Zuschauer ist so regelrecht zum Mitfiebern verdammt! Für seinen authentisch-sympatischen Altersauftritt als Rocky in Ryan Cooglers Spin-off „Creed - Rocky's Legacy“ ernete Stallone 2016 eine Oscarnominierungen und gewann den Golden Globe.
