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    Weiter Diskussionen um "The Revenant" mit Leonardo DiCaprio: Sicherheitsvorschriften für Crew angeblich missachtet, Produktionsfirma dementiert

    „The Revenant“ von Oscar-Preisträger Alejandro G. Inarritu mit Leonardo DiCaprio in der Hauptrolle sorgt weiter für Diskussionen. Nun wurden Vorwürfe laut, dass die Sicherheit der Mitarbeiter gefährdet war. Die Produktionsfirma dementiert.

    Fox

    Dass es beim Dreh zum Western „The Revenant“ nicht reibungslos ablief, ist mittlerweile bekannt. Mehrere Crew-Mitglieder verließen die Produktion, was auch Regisseur Alejandro G. Inarritu bestätigte. Unklar ist nur, was genau zum Abgang der Mitarbeiter führte. Regisseur Inarritu stellte es so hin, dass er die treibende Kraft dahinter war. Zumindest ist seine Aussage („Als Regisseur muss ich eine Violine, die nicht im Takt spielt, aus dem Orchester nehmen.“) nur so zu interpretieren.

    Doch nun legen die gegangenen Mitarbeiter über ihre Gewerkschaft nach. Gegenüber dem Hollywood Reporter erklärte Damian Petti, Präsident der Gewerkschaft, der viele der Mitarbeiter angehören, dass die Sicherheit der Crew während der Filmaufnahmen im kanadischen Winter gefährdet war – ein Vorwurf, der in Hollywood in diesen Tagen auf besondere Aufmerksamkeit stößt. Schließlich sorgte 2014 der Tod der Kamera-Assistentin Sarah Jones für reichlich Aufsehen. Regisseur Randall Miller wurde wegen der missachteten Sicherheitsvorschriften, die zum Tod der jungen Frau führten, sogar zu einer Gefängnisstrafe verurteilt.

    Pettis Vorwurf geht noch weiter. Er behauptet nämlich zum einen, dass auf diese Sicherheitsbedenken früh aufmerksam gemacht wurde – sowohl durch die Mitarbeiter am Set als auch in Telefonaten zwischen Gewerkschaft und Studiobossen. Zudem klagt er aber auch noch an, dass sich beschwerende Mitarbeiter Gefahr liefen, ihren Arbeitsplatz verlieren: „Eine Menge Menschen wurde gefeuert und einige davon hatten die Sicherheitsfrage gestellt.“

    Der Gewerkschaftsvorsitzende beklagt vor allem, dass die Bedenken nie richtig ernst genommen wurden. Die Bedingungen des Drehs in der schneebedeckten kanadischen Wildnis an teilweise sehr abgelegenen Schauplätzen sei von den Entscheidern in Hollywood einfach falsch eingeschätzt worden. Ihm sei bei den Telefonaten persönlich vorgeworfen worden, dass er überdramatisiere. Doch die Entscheidungsträger, die im warmen Kalifornien im Büro sitzen, hätten gar keine Ahnung, wie die Drehbedingungen gewesen seien.

    Petti erläuterte zudem, warum er sich nun an die Öffentlichkeit wendet. Er störe sich vor allem an der Aussage von Regisseur Alejandro G. Inarritu, dass am Ende des Tages alle Mühen das Ergebnis wert seien. Solche Risiken einzugehen und damit zu rechtfertigen, dass der Film am Ende sehr gut aussehe, sei ein zu gefährlicher Weg, um ihn wirklich einzuschlagen oder sich daran zu beteiligen, so Petti.

    Das produzierende Studio New Regency Films nahm übrigens zu den Vorwürfen gegenüber dem Hollywood Reporter Stellung: Die Sicherheit sei nie gefährdet gewesen. Man habe mit Experten für alle Bereiche zusammengearbeitet. Man habe sowohl amerikanische als auch kanadische Vorschriften beachtet und für den Arbeitsschutz zuständige Mitarbeiter ernannt. Zudem seien zahlreiche kanadische Crew-Mitglieder beschäftigt worden, die alle über große Erfahrungen mit der Arbeit unter diesen Wetterbedingungen verfügen.

    „The Revenant“ soll am 14. Januar 2016 in die Kinos kommen.

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