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    "Stonewall": Das sagen die ersten Kritiker zu Roland Emmerichs kontroversem Drama

    Mit „Stonewall“ schickt sich Blockbuster-Experte Roland Emmerich an, der Geburtsstunde der modernen Homosexuellen-Bewegung ein filmisches Denkmal zu setzen. Wie ihm das gelingt, verraten die ersten Kritiken.

    2015 Warner Bros. Ent.

    Schon kurz nach der Veröffentlichung des ersten Trailers hagelte es reichlich Kritik für Roland Emmerichs „Stonewall“. Diverse LGBT-Verbände (Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender) warfen dem Filmemacher vor, er würdige die von Diversität geprägte Homosexuellen-Bewegung dieser Zeit nicht, da die eigentlichen Schlüsselfiguren – etwa Ray Castro oder Marsha P. Johnson – durch die weiße, fiktive Hauptfigur (Jeremy Irvine) in den Hintergrund gerückt würden. Ob diese Sorgen begründet waren? Die ersten Kritiken sprechen in dieser Beziehung eine recht eindeutige Sprache und zeigen sich auch sonst nicht allzu angetan vom Drama.

    Henry Barnes vom Guardian wirft „Stonewall“ vor, die historischen Geschehnisse gegen eine Coming-Of-Age-Romanze einzutauschen – die Aufstände selbst seien in den letzten 20 Minuten untergebracht. Zudem mache Emmerich einige Zugeständnisse, wodurch sich der Film letztlich beschnitten anfühle. Sex werde den Zuschauern, wenn überhaupt, kurz und verschämt gezeigt: „Die Männer sprechen viel darüber, aber tun es kaum. Wenn es gezeigt wird, dann im Schatten und die Kamera dreht sich rasch weg.“

    Varierty-Autor Peter Debruge vertritt eine ähnliche Sicht. „Stonewall“ verdichte tagelange Proteste zu einer einzelnen Nacht und beraube sie dadurch ihrer vollen Größe und der nachfolgenden Auswirkungen, welche die Geschichte der LGBTQ-Gemeinschaft (Lesbian, Gay, Bisexual, Trans-Gender or Questioning) für immer verändert habe. Dennoch straft er den Film nicht als Totalausfall ab, er sei immerhin weder so schlecht noch so unsensibel wie im Vorfeld befürchtet. Zudem lobt er die Darstellerleistung von Jonny Beauchamp, der den beziehungsweise die transsexuelle/n Ray / Ramona spielt.

    Am besten schneidet „Stonewall“ wiederum bei David Rooney vom Hollywood Reporter ab. Er sieht darin zwar „nicht die einfallsreichste oder politisch pointierteste Nacherzählung“, hält das Drama aber dennoch für „unterhaltsam und zuweilen recht berührend“. Wobei er die Ansicht vertritt, dass die Nebenfiguren mit Zuneigung und Respekt behandelt würden und im Rahmen des inhaltlichen Höhepunkts nicht zu Randerscheinungen verkämen.

    Ab dem 19. November 2015 könnt ihr euch selbst ein Bild von „Stonewall“ machen, der dann in den hiesigen Kinos anläuft. Neben Jeremy Irvine und Jonny Beauchamp zählen unter anderem auch Jonathan Rhys-Meyers („Chroniken der Unterwelt – City Of Bones“) sowie Ron Perlman („Sons Of Anarchy“) zur Besetzung.

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