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    Sexistisch und stereotyp? Netflix erhitzt mit Inhaltsangabe zu "Pocahontas" die Gemüter

    Nachdem die Autorin Adrienne Keene an der Inhaltsangabe von Netflix zu Disneys „Pocahontas“ Anstoß genommen hat, veröffentlichte der Streaming-Dienst nun eine neue Fassung.

    Walt Disney Studios

    Die Inhaltsangabe zu „Pocahontas“ beim Streaming-Dienst Netflix löste bei Dr. Adrienne Keene einiges an Unbehagen aus. Denn auf der Seite Native Appropriations (via The Guardian) stellte die Autorin die folgenden Worte zur Diskussion, die den Inhalt des Disney-Hits von 1995 wiedergeben sollten: „Eine amerikanisch-indianische Frau soll den besten Kämpfer des Dorfes heiraten, doch sie sehnt sich nach mehr - und trifft bald auf Captain John Smith.“

    Keene kritisierte dabei nicht nur, dass sich die Zusammenfassung wie ein Porno oder ein schlechter Schundroman liest und die Heldin nur in Relation zu ihren potentiellen Partnern setzt statt sie als handelnde Figur darzustellen, sondern auch die Porträtierung der Ureinwohner Amerikas: „Ich möchte auch die koloniale weiße Überlegenheit hervorheben, die die Zusammenfassung impliziert - natürlich kann Pocahontas mit ihrem hinterwäldlerischen indigenen Leben und einem indigenen Mann nicht glücklich sein...sie will mehr. SPOILER: Und das ist ein weißer Kerl.“

    Netflix reagierte prompt auf die Kritik und informierte Keene in einer E-Mail, dass die Inhaltsangabe mittlerweile überarbeitet wurde und nun so lautet: „Ein junges amerikanisch-indianisches Mädchen will seinem Herzen folgen und seinen Stamm beschützen, als Siedler auftauchen und das Land bedrohen, das es liebt.“ Mit dieser Version wolle man Pocahontas' aktive Rolle reflektieren und davon Abstand nehmen, John Smith als ihr ultimatives Ziel darzustellen.

    Keene hob in einem anderen Post noch einmal hervor, dass sie an dieser Stelle nicht den Film an sich kritisieren wollte, sondern auf einen sensibleren Umgang mit Worten und deren implizierte Bedeutungen hinweisen möchte: „...durch diese schleichen sich heimtückische Stereotype und schädliche Repräsentationen in unser aller Leben ein.“

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