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    Zum Kinostart von „The Program – Um jeden Preis“ mit Ben Foster als Lance Armstrong: Immer nur inspirierend ist auch langweilig

    In seinem Sport-Thriller „The Program“ räumt Regisseur Stephen Frears radikal mit der Legende des einstigen 7-fachen Tour-de-France-Siegers Lance Armstrong auf. Denn: Immer nur inspirierende Helden hält ja auch keiner aus!

    StudioCanal Deutschland

    Die Story war so lange so perfekt. Du überlebst diese Krankheit, gewinnst die Tour sieben Mal, hast eine glückliche Ehe und Kinder. Das ist eine mythische, perfekte Geschichte. Sie war aber nicht echt.

    (Lance Armstrong)

    Lance Armstrong war in den 90ern der größte Sportheld des Planeten, der erst den Krebs besiegte und dann mit sieben Tour-de-France-Siegen zum Superstar avancierte. Und wenn es dabei geblieben wäre, würde es inzwischen ganz sicher eines (wenn nicht gar mehrere) dieser inspirierend-pathetischen Sportler-Filme über ihn geben, die uns mit ihrer immer gleichen Dramaturgie längst zum Hals raushängen. Aber zum Glück (zumindest für Kinofans) ist ja alles ganz anders gekommen. Und so protokolliert „Philomena“-Regisseur Stephen Frears in „The Program – Um jeden Preis“ (Kinostart: 8. Oktober 2015) nun mit Verve und Akribie im Stile eines Thrillers die märchenhafte Erfolgsgeschichte eines Radprofis, die dann aber eben doch nur erstunken und erdopt war (--> zur FILMSTARTS-Kritik).

    1993 wird der 21-jährige US-Amerikaner Lance Armstrong (Ben Foster) Straßenweltmeister, doch drei Jahre später trifft ihn die Schockdiagnose: Hodenkrebs im fortgeschrittenen Stadium. Mit unbändigem Willen und einer extrem aggressiven Chemotherapie übersteht er die lebensbedrohliche Erkrankung und kämpft sich langsam in den Radsport zurück. 1999 gewinnt der Texaner seine erste Tour de France – ein nicht mehr für möglich gehaltener Triumph, den er in den folgenden sechs Jahren jeweils wiederholt. Aber nicht alle trauen der wundersamen Leistungssteigerung Armstrongs und so gibt es in den Medien auch immer wieder kritische Stimmen. Und im eigenen Team US Postal wird Armstrong vor allem Floyd Landis (Jesse Plemons) gefährlich: Der Sohn einer mennonitischen Familie bekommt nicht nur wegen des Dopings, sondern auch wegen Armstrongs Art, seine Feinde mundtot zu machen, zunehmend Gewissensbisse…

    Dass jemand einen Film über die Lebensgeschichte eines Unsympathen wie Lance Armstrong macht, der dann eben nicht als inspirierender Heldenmythos funktioniert, ist zwar eine echte Seltenheit, aber es kommt doch hin und wieder vor. Zum Start von „The Program“ haben wir deshalb mal sieben Filme über reale Personen zusammengesucht, deren Protagonisten wir zwar nicht ausstehen können, die aber dennoch (oder gerade deshalb) sehenswert sind:

    Sieben sehenswerte Biopics über Persönlichkeiten, die wir (eigentlich) absolut nicht ausstehen können

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