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    "Fast & Furious 7": Mit so viel technischem Aufwand wurde Paul Walker ersetzt

    Viele lobten „Fast & Furious 7“ für den Umgang mit dem Tod von Paul Walker. Über den Aufwand, den Verstorbenen durch Tricks zu ersetzen, wurde mehrfach berichtet – Mitarbeiter der Effektschmiede Weta Digital gingen nun ins Detail.

    Universal Pictures International France

    Paul Walkers tragischer Unfalltod warf die Produktion von „Fast & Furious 7“ stark zurück, erforderte Änderungen am Drehbuch und nahm die Macher zudem in die Pflicht, dem Schauspieler einen gebührenden Leinwandabschied zu bereiten. Bislang war bekannt, dass etwa Archivmaterial und Walkers Brüder beitrugen, den Verstorbenen zu ersetzen – und zahlreiche subtile Computereffekte. Ein ausführlicher Hintergrundbericht von Variety klärt jetzt darüber auf, welche Anstrengungen damit einhergingen, all diese Elemente zusammenzufügen, um den Film fertigzustellen.

    Joe Letteri, ein hochrangiger Weta-Mitarbeiter, erklärt die Kernproblematik: „Wir mussten eine Schauspielleistung vervollständigen – was Paul Walker getan hätte, wenn es ihm möglich gewesen wäre, weiterzumachen. Und es musste seine Performance sein.“ Kein leichtes Unterfangen, denn zum einen habe es, so Letteri weiter, keinen Weg gegeben, dies ohne Nahaufnahmen zu erreichen und dabei Walkers Leistung und den Film nicht zu hintergehen. Zum anderen verfügte Weta – wie sonst üblich – über keine Motion-Capture-Scans von Walker.

    Daher habe das Team alte Aufnahmen durchforstet, zum Beispiel Outtakes von „Fast & Furious 7“, um eine Art Referenzliste zu schaffen, wie Variety-Autor Tim Gray in seinem Artikel beschreibt. Problematisch an diesem Material waren allerdings die Lichtverhältnisse, die Weta Stück für Stück anpassen musste. Und auch Walkers digitale Modelle selbst erforderten viel Detailarbeit – von seinen Gesichtsmuskeln bis hin zu seinen Haaren. Später kombinierte Weta diese Modelle mit Motion-Capture-Aufnahmen der Brüder Caleb und Cody Walker sowie dem Schauspieler John Brotherton.

    Um den nötigen Aufwand zu verdeutlichen, vergleicht Weta-Mitarbeiter Martin Hill eine spannungsgeladene Sequenz wie die Bus-Szene, die ein großes Medienecho erhalten habe, mit Szenen, in denen Walker einfach nur dasitzt oder die ihn während eines Dialogs in Nahaufnahme zeigen. In den ruhigen Momenten fehlen Action und schnelle Schnitte, „die dabei helfen, von den Effekten abzulenken.“

    Letztlich zahlten sich jedoch all die Mühen aus, wie die Reaktionen von Fans, Presse sowie das Einspielergebnis beweisen. Auch wir heben in unserer FILMSTARTS-Kritik lobend hervor, dass von all den Änderungen und Tricks „so gut wie nichts zu merken ist“.

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