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    "13 Hours: The Secret Soldiers Of Benghazi": Heftige Kritik an Michael Bay aus Libyen

    Regisseur Michael Bay steht in der Kritik. Aus Libyen regt sich heftige Kritik an seinem neuen Film „13 Hours: The Secret Soldiers Of Benghazi“. Sogar zum Boykott wird aufgerufen.

    Paramount Pictures

    Michael Bays neuer Actionfilm „13 Hours: The Secret Soldiers Of Benghazi“ handelt von dem Angriff auf ein amerikanisches Botschaftsgebäude in Libyen, bei dem im September 2012 vier Menschen starben. Der Fall sorgte weltweit für Schlagzeilen, auch weil unter den Toten der US-Botschafter war und so zum ersten Mal seit 1979 wieder ein amerikanischer Botschafter im Dienst getötet wurde. Im Mittelpunkt von Bays Film stehen einige geheim tätige Sicherheitsmitarbeiter, die verzweifelt versuchen, in der aufgeladenen Stimmung in der libyschen Hafenstadt Bengasi Menschenleben zu retten.

    Wie der Hollywood Reporter berichtet, formt sich in Libyen allerdings seit der Veröffentlichung des Trailers massiver Protest gegen den Film – und zwar von einfachen Bürgern in den Sozialen Medien, aber auch von Seiten der Politik. So wird laut des Branchenmagazins auf Seiten wie Facebook zum Protest des Films aufgerufen. Dabei wird Bay vorgeworfen, die Bewohner der Stadt Bengasi über einen Kamm zu scheren. Man wolle das Ansehen der Stadt beschädigen. Es werde völlig ausgeklammert, dass viele einfache Libyer während der Angriffe radikaler Islamisten versucht hätten, den Opfern zu helfen und die Angriffe zu verhindern. Es wären Libyer gewesen, die den Botschafter beim vergeblichen Versuch, ihm das Leben zu retten, aus den Flammen gezogen hätten. Daneben hätten viele Libyer weiteren Amerikanern geholfen, zu entkommen.

    Auch aus Kreisen der Politik gibt es Kritik. Der Kultur- und Informationsminister des heute gespaltenen Libyen wirf im Hollywood Reporter Michael Bay vor, dass dieser „amerikanisches Versagen, die eigenen Bürger in einem fragilen Staat zu beschützen, in einen typischen Actionfilm über amerikanisches Heldentum verwandelt habe.“ Der Film stelle jene Sicherheitsmitarbeiter, „die in Wirklichkeit dabei scheiterten, den Botschafter zu beschützen, […] als Helden dar.“

    Die Vorwürfe basieren allerdings alle bislang nur auf Ansicht des Trailers. So ist z. B. nicht bekannt, wie die Bevölkerung von Bengasi im gesamten Film gezeigt wird. Regisseur Michael Bay sagte in der Vergangenheit, dass es ihm darum ging, den Film möglichst realistisch zu machen. Wie der Hollywood Reporter berichtet, verriet er zuletzt noch auf einem Filmfestival in Frankreich, dass er die gesamte Situation zeige und sich sogar mit der CIA getroffen habe, um mehr Einblick zu bekommen.

    „13 Hours: The Secret Soldiers Of Benghazi“ soll am 4. Februar 2016 in die deutschen Kinos kommen.

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