
Als er sein Baby dann nicht aus der Hand geben wollte an andere Autoren, entschied sich Tarantino, selbst einen Django-Roman zu schreiben. „Ich hatte noch nie zuvor einen Roman geschrieben und wollte es mit Django einfach einmal ausprobieren.“ Damals hieß die Geschichte noch „Django In White Hell“ („White Hell“ ist auch der Titel eines Kapitels im Film) und Django war Teil der Postkutschen-Kapitel, aus denen später „The Hateful 8“ werden sollte. „Statt [Samuel L. Jacksons] Major Warren war es Django“, so Tarantino.
Doch ausgerechnet seine Figur wollte einfach nicht so recht in die Geschichte passen. „Inmitten all dieser rauen Figuren wurde mir klar, dass etwas falsch an der Sache war. Und das war Django. Er muss raus. Unter diesen acht Figuren sollte es keine moralische Instanz geben.“
Tarantino erzählte ferner, dass er sich „The Hateful 8“ auch gut auf der Bühne vorstellen kann. „[...] ich würde gerne ein Theaterstück aus ‚The Hateful 8‘ machen, weil ich andere Schauspieler sehen möchte, die die Gelegenheit haben, meine Figuren zu spielen.“ Allerdings würde der Übergang zur Bühne einige einschneidende Veränderungen erfordern. „Ich müsste es umschreiben, insbesondere was die Struktur angeht. In Kapitel 5 wird alles enthüllt. In einer Bühnenversion dagegen würde ich mit Kapitel 5 anfangen. Ich würde mich des Rätsels entledigen und die Geschichte würde niemals Minnies Eisenwarenladen verlassen. [...] das würde Ausgangslage für alles sein. Dann würdest du all die Figuren nach und nach bei Minnies eintrudeln sehen.“
Während es noch eine Weile dauern dürfte, bis wir in den Genuss von „The Hateful 8“ auf der Bühne kommen, läuft die Film-Version mit Kurt Russell, Jennifer Jason Leigh und Samuel L. Jackson bereits am 28. Januar 2016 in den deutschen Kinos an.