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    Remake von "Ein Mann sieht rot" mit Bruce Willis: Regisseure steigen wegen kreativer Differenzen aus

    Das Remake des Selbstjustiz-Reißers „Ein Mann sieht rot“ steht einmal mehr ohne Regisseur da. Das dafür vorgesehene Duo Aharon Keshales und Navot Papushado stieg aus.

    MGM

    Nachdem sich bereits Joe Carnahan mit MGM und Paramount wegen der Besetzung der Hauptrolle überwarf, verlassen nun die nächsten Regisseure das Remake von „Ein Mann sieht rot“. Aharon Keshales und Navot Papushado werden nicht die „Death Wish“-Neuauflage mit Bruce Willis in der Hauptrolle inszenieren.

    Wie Deadline berichtet, sind kreative Differenzen der Grund. Die Brancheninsider haben eine sehr ausführliche Facebook-Nachricht des israelischen Regie-Duos an Freunde erhalten. In der von Deadline in englische Sprache übersetzten Nachricht schildern Aharon Keshales und Navot Papushado ausführlich, wie schwer es ihnen gefallen ist, das Projekt nicht zu machen.

    In ihrer sehr persönlichen Nachricht machen die beiden Filmemacher deutlich, wie schwer es ihnen fällt, das Projekt zu verlassen und wie schwer die vergangenen Wochen für sie waren. Nachdem die Meldung ihrer Verpflichtung Anfang März 2016 kursierte, wussten sie nicht, wie sie damit umgehen sollten. Denn das Problem sei schon damals gewesen, dass es Differenzen über die Ausrichtung gegeben habe. Die Studios hätten ein fertiges Drehbuch und einen genauen Terminplan. Die beiden Regisseure berichten aber, dass sie selbst ebenfalls eine klare Vorstellung für das Projekt hatten. Sie wollten sich von Michael Winners „problematischem (wenn auch spaßigem)“ Original entfernen und wieder stärker an die Buchvorlage annähern. Sie wollten den Film machen, den damals in den Siebziger Jahren eigentlich Regielegende Sidney Lumet mit Jack Lemmon als möglichem Hauptdarsteller im Kopf hatte, bevor er das Projekt verließ. Es sollte die Geschichte eines einfachen Mannes werden, der eine Tragödie erlebt und dann durch die Hölle geht. Ein Thriller in der Art von „Taxi Driver“ oder „Falling Down“ mit einem Grauen erregenden Finale wie „Sicario“ sei ihre Vorstellung gewesen. Doch als sie feststellen musste, dass man ihnen nicht die Zeit gebe, die dafür nötigen Änderungen am Skript zu machen, mussten sie schweren Herzens aussteigen.

    Die Filmemacher berichten, dass sie mit dieser Entscheidung gezögert haben, weil sie wissen, dass sie viel aufgeben. Es sei schwer gewesen, die Möglichkeit auf viel Geld, Ruhm, die Chance mit einem großen Star zu arbeiten, nicht zu nutzen. Zudem schlage man Hollywood nun quasi die Tür vor der Nase zu, nachdem man so lange dafür gearbeitet habe, sich diesen Traum zu erfüllen. All dies sei es aber nicht wert gewesen, die eigene künstlerische Vision zu kompromittieren.

    Aharon Keshales und Navot Papushado sorgten mit „Rabies – A Big Slasher Massacre“ und „Big Bad Wolves“ für Aufsehen. Vor allem der letztgenannte Rache-Thriller bescherte ihnen große Aufmerksamkeit, nachdem Quentin Tarantino das Werk als „besten Film des Jahres“ bezeichnete. Auch Bruce Willis habe laut den Ausführungen der Filmemacher „Big Bad Wolves“ gesehen und sie danach als die richtigen Regisseure für „Death Wish“ akzeptiert.

    Die Produzenten des „Death Wish“-Remake müssen nun schnell einen neuen Regisseur finden. Aharon Keshales und Navot Papushado dürfen derweil davon ausgehen, dass ihre bisher abgegeben filmischen Visitenkarten stark genug sind, um irgendwann in der Zukunft auch noch ein vielleicht besser passendes Hollywood-Angebot zu erhalten.

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