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    Nach "X-Men: Apocalypse": Wie geht es jetzt weiter in dem Mutanten - Kinouniversum?

    In „X-Men: Apocalypse“ führt Regisseur Bryan Singer nicht einfach nur weitere Superhelden ein, sondern sorgt darüber hinaus für große Veränderungen. Wir sagen euch, wie es jetzt (wahrscheinlich) weitergeht! Aber Achtung: Spoiler!

    X-Men: Apocalypse“ lässt sich als tiefer Einschnitt in der großen Mutanten-Saga betrachten, fast als Ende einer Ära. Nach den drei neuesten Filmen verstehen wir nun einerseits, wie Charles Xavier, Erik Lehnsherr und Raven Darkholme zu den Mutanten wurden, wie wir sie im ersten „X-Men“-Film von 2000 kennengelernt haben. Andererseits hat Regisseur Bryan Singer mit einer in „Zukunft ist Vergangenheit“ eröffneten zweiten Zeitlinie die Geschichte der „X-Men“ komplett umgeschrieben und den Figuren einen alternativen Weg gewiesen. Das gilt zwar nicht für Professor X, der sein Institut für begabte Jugendliche schließlich auch in den alten „X-Men“-Filmen gegründet hat, aber umso mehr für Mystique, die nicht nur die Seiten gewechselt hat, sondern für viele junge Mutanten wie Storm sogar ein Vorbild geworden ist, und für Magneto, der mit seiner Vergangenheit endlich ins Reine gekommen zu sein scheint. So oder so: Das „X-Men“-Filmuniversum ist groß und es gibt noch jede Menge Mutanten-Abenteuer zu erzählen.

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    Die konkretesten Hinweise auf eine mögliche Fortsetzung werden in der Post-Credit-Sequenz von „X-Men: Apocalyse“ gegeben: Nachdem wir bereits während des Films gesehen haben, dass Wolverine sich wieder in der Gewalt von William Stryker befindet und nach einem Blutbad entkommt, wird in der Szene nach dem Abspann nun direkt an diese Ereignisse angeknüpft. Wir sehen einen Mann, der eine Blutprobe von Wolverine in seiner Aktentasche verschwinden lässt, die das Logo der Essex Corp. trägt. Comic-Leser ahnen es schon und Drehbuchautor Simon Kinberg hat bestätigt, dass es sich bei dieser mysteriösen Gestalt um den genialen Wissenschaftler Nathaniel Essex handelt, der in den Comics später als Mister Sinister sein Unwesen treibt. Mit Wolverines Blutprobe wird Essex nun höchstwahrscheinlich einen weiblichen Klon des klauenbewehrten Mutanten erschaffen, der in den Comics den Namen X-23 trägt und dort eigentlich von einem anderen Wissenschaftler erschaffen wird. X-23 könnte entweder in dem dritten „Wolverine“-Teil oder in einem anderen Ableger wie dem Solo-Mutanten Film „Gambit“ mit Channing Tatum eingeführt werden und eine starke Gegnerin werden oder aber auch Wolverines Nachfolge antreten. Doch auch darüber hinaus bietet Nathaniels Geschichte in den Comics viel potentiellen Stoff für einen weiteren „X-Men“-Film. So entwickelt Mister Sinister dort etwa eine krankhafte Obsession für die Summers: Er klont Jean Grey und die zweite Jean heiratet dann als Madelyne Pryor Scott Summers (=Cyclops). Dieses Paar bringt dann wiederum den gemeinsamen Sohn Cable zur Welt, mit dem Sinister üble Dinge vorhat...

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    Was „Wolverine 3“ angeht, der am 2. März 2017 in den deutschen Kinos anläuft, hat Darsteller Hugh Jackman bereits angekündigt, dass für ihn damit die Geschichte von Logan alias Wolverine erledigt ist und er das Mutanten-Universum im Anschluss verlassen wird. Sein Mutant mit den Klingen aus Adamantium wird sich dann wahrscheinlich in einer von Superschurken regierten Welt wiederfinden, in der sich die einstigen Helden vor Verfolgern verstecken müssen. Bei dieser an die „Old Man Logan“-Comics von Mark Millar angelehnten Geschichte ist dann auch Patrick Stewart als Professor X mit an Bord, wie wir bereits berichteten. Doch selbst mit dem Ausscheiden von Publikumsliebling Jackman ist das Mutanten-Kinouniversum natürlich noch längst nicht tot, schließlich sind noch jede Menge weitere Projekte wie der bereits erwähnte „Gambit“, „X-Men: The New Mutants“ und „X-Force“ in Arbeit, in denen der Fokus auf neuen, dem Filmpublikum oft noch unbekannten Mutanten liegen soll. Mit an Bord dürften dabei aber auch bekannte Gesichter wie Charles Xavier und Mystique sein, wie Kinberg bereits verriet. Und zuletzt hatte uns Psylockes Abgang in „X-Men: Apocalypse“ auch rätseln lassen, ob wir von ihr nicht womöglich in „X-Force“ mehr sehen werden.

    Ähnliches wie für Psylocke gilt auch für die anderen jungen Mutanten, die Bryan Singer in „Apocalypse“ eingeführt hat. Ihre Geschichten sind längst noch nicht zu Ende erzählt und sie könnten entweder in einem der schon angekündigten Filme erscheinen oder auch in ganz neuen Projekten. Gerade für Jean Grey schwebt uns noch Großes vor: Sie hatte schon jetzt im Kampf gegen den mächtigen Ur-Mutanten eine zentrale Rolle inne und diese Konfrontation macht neugierig auf die weitere Entwicklung der jungen Superheldin. Schließlich haucht der besiegte Apocalypse etwas von einer Prophezeiung und wir sehen wie eine entfesselte Macht in den Himmel steigt, was Erinnerungen an Jeans anderes Ich weckt - noch von Famke Janssen gespielt verfiel sie als Dark Phoenix dem Wahnsinn. Wird mit Sophie Turner diese sehr populäre Geschichte noch einmal aufgegriffen? Auch in den Comics wurde Jean Grey zur rasenden Furie, aber dort begann alles ein bisschen anders und die Ausmaße waren eine Nummer größer. Denn in Lebensgefahr ging Jean einen Deal mit einer kosmischen Lebensform ein, die sie zwar rettete, sie aber nach kurzer Zeit zu einer gefährlichen Verrückten mutieren ließ. Könnte dies das Material für eine weitere „X-Men“ Trilogie sein?

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    Dann ist da noch Deadpool: In der Kinowelt von 2016 hat der Mutant und Superheld, der eigentlich gar keiner sein will, gerade erst für Aufsehen gesorgt und frischen Wind in die Welt der Comicverfilmungen gebracht. Seine filmische Verbindung zum „X-Men“-Universum beschränkt sich bislang zwar weitgehend auf einige schnippische Kommentare des von Ryan Reynolds so launig verkörperten Großmauls in Richtung Wolverine und den Auftritt der Mutanten Negasonic Teenage Warhead und Colossus, die ihn gern für ihr Team gewinnen würden. Aber hier tun sich jede Menge Perspektiven auf, es wäre eine explosive Mischung, wenn die Brutalität und der selbstreferentielle Humor von „Deadpool“ in einem Crossover auf die ernsteren und gesellschaftskritischeren Töne der „X-Men“ treffen würde. Bryan Singer selbst sieht eine solche Kreuzung offenbar mit gemischten Gefühlten und sieht sie als große Chance und großes Risiko zugleich. Wir meinen, dass es auf jeden Fall einen Versuch wert ist, Deadpool stärker in die Welt der X-Men zu integrieren.

    Und wer weiß, vielleicht wird auch das „X-Men“-Team aus der Original-Trilogie noch einmal gemeinsam im Einsatz sein? Die Zukunft sah nach Brett Ratners „X-Men: Der letzte Widerstand“ ziemlich düster aus, aber nachdem die Geschichte in „X-Men: Zukunft ist Vergangenheit“ umgeschrieben wurde und sich in „X-Men: Apocalypse“ neue Bahnen öffneten, scheint in diesem Franchise wirklich alles möglich zu sein.

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