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    "Game Of Thrones": Fantheorie über Brans Visionen, Zeitreisen und den Niedergang des "Irren Königs" Aerys II.

    Viele „Game Of Thrones“-Mysterien liegen (noch) verborgen im Dunkeln und geben Anlass für Spekulationen. Eine populärer werdende Fantheorie beschäftigt sich mit einer möglichen Kausalität zwischen Brans Visionen und dem Sturz von König Aerys II.

    HBO

    Achtung: Spoiler! Wer die aktuelle (sechste) Episode von „Game Of Thrones“ noch nicht gesehen hat, liest auf eigene Gefahr weiter.

    Bran Stark (Isaac Hempstead-Wright) hat keine leichte Zeit hinter sich. Von einem Turm gestoßen verliert er in der ersten Staffel die Fähigkeit zu gehen und bekommt seltsame Visionen – mitunter von einer dreiäugigen Krähe. Nachdem es ihn schließlich tief in den Norden hinter die Mauer verschlägt, wird es noch absurder. In der sechsten Staffel lernt er von der Krähe aka Bryndon Rivers (Max von Sydow). Zusammen begeben sie sich in die Vergangenheit und wohnen Brans jungem Vater Ned Stark bei, als er zusammen mit Howland Reed und weiteren Gefährten zum Tower Of Joy kommt.

    In der Vision ruft Bran seinem Vater nach und der dreht sich zu ihm um, als hätte er die Stimme vernommen. Die Theorie, Bran könne beim sogenannten Greensighting Einfluss auf die Vergangenheit nehmen, verstärkte sich daraufhin. Und wurde in der fünften Folge schließlich mit einem traurigen und höchst tragischen Moment bestätigt.

    Bran ist in seiner Vision in Winterfell und sieht den jungen Stallburschen Wylis (Sam Coleman) aka Hodor vor sich. In der Realität wird der Unterschlupf der Dreiäugigen Krähe von White Walkern und ihren Schergen angegriffen - nachdem sich Bran leichtsinnigerweise alleine in eine Vision begeben hat und darin vom Night King gebrandmarkt wurde, der dadurch weiß, wo sich der junge Stark aufhält. Meera Reed (Ellie Kendrick) versucht mit dem bewegungsunfähigen und weggetretenen Bran zu fliehen, doch die Untoten sind zu schnell und zu viele. Sie schaffen es aus der Höhle hinaus, woraufhin Meera ihrem Weggefährten Hodor (Kristian Nairn) zuruft, dass er das Tor halten soll – „Hold The Door“. Als Bran in den Kopf des jungen Wylis eindringt, damit dessen älteres Ich die Tür zuhält, bekommt der Stallbursche einen Anfall. Dabei sagt er solange den von Meera gerufenen Satz, bis es wie „Hordor“ klingt.

    Nach dieser Szene ist klar, dass Bran Einfluss auf die Personen in seinen Visionen nehmen kann. Damit ändert er die Zukunft bzw. die Zeitlinie aber nicht (!) - wie etwa beispielsweise Marty McFly in „Zurück in die Zukunft“, der nach der Rückkehr aus der Vergangenheit plötzlich eine veränderte Gegenwart vorfindet. Bran sorgt dafür, dass es so kommt, wie es kommen muss – da es auch in der Vergangenheit schon so geschehen ist. Er kann es nicht ändern, weil es schon längst passiert ist. Es besteht also ein Kausalzusammenhang. Im Fachjargon findet Brans „Zeitreise“ in einem selbstkonsistenten Universum statt.

    Wenn dies im Laufe der nächsten Episoden und Staffeln von „Game Of Thrones“ bestehen bleibt, dürfte Bran mit seinen Reisen durch die Zeitebenen nichts verändern können, was nicht sowieso schon so in den Geschichtsbüchern von Westeros geschrieben steht.

    Und genau an diesem Punkt setzt die oben schon erwähnte Fantheorie eines Reddit-Nutzers über Brans Visionen und dem mentalen Zusammenbruch von König Aerys II. Targaryen (auch „Mad King“ oder „Irrer König“ genannt) an. Es ist durchaus vorstellbar, dass der Herrscher der Sieben Königslande verrückt geworden ist, weil Bran ihn in seinen Visionen aufgesucht hat. Der Theorie zufolge könnte der Stark-Bursche versuchen, den König vor der Gefahr aus dem Norden zu warnen und ihm den Hinweis mit auf den Weg geben, wie man die zombieartigen Wesen vernichten kann – nämlich mit Feuer.

    Doch was, wenn der Machtinhaber nur das Flüstern einer mysteriösen Stimme wahrgenommen hat und die Worte von Bran nicht gänzlich verstanden hat? Hat das vielleicht seinen nervlichen Zusammenbruch verursacht und ihn dazu gebracht haben, Brans Großvater Rickard Stark bei lebendigem Leib verbrennen zu lassen. Der König ist bekannt dafür, am Ende seiner Herrscherzeit oft den Satz „Burn them all“ („Verbrennt sie alle“) gebrüllt zu haben, wie man es auch in der sechsten Episode während der unsortierten Flashback-Vision von Bran sieht und hört.

    Damit könnte Bran als unbeabsichtigter Verursacher hinter all dem Übel stehen, das Westeros in den Jahren danach ereilte. In den noch kommenden Episoden der sechsten „Game Of Thrones“-Staffel gibt es dazu vielleicht schon Antworten. Die siebte Folge wird am 5. Juni 2016 ausgestrahlt – in den USA auf HBO, hierzulande ist sie in der Nacht auf Montag dann bei Sky verfügbar.

    Kurzer historischer Exkurs: Prinz Rhaegar Targaryen entführt laut Aufzeichnungen Lyanna Stark, was der Auslöser für Roberts Rebellion ist. Lord Rickard Stark und sein Sohn Brandon fordern daraufhin von Rhaegars Vater Aerys II. Wiedergutmachung und Konsequenzen. Doch der König lässt das Oberhaupt der Stark-Familie verbrennen, wobei auch Brandon stirbt. Robert Baratheon war der Verlobte von Ned Starks Schwester Lyanna und zieht schließlich in den Krieg gegen die Targaryens, besiegt Rhaegar am Trident und besteigt den Thron, nachdem Jaime Lannister zum Königsmörder wird und den immer wahnsinniger werdenden Aerys erdolcht.

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