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    Fünf Bücher, die unbedingt verfilmt werden sollten

    FILMSTARTS-Volontärin Maike Johnston teilt fünf ihrer Lieblingsbücher, die sie unbedingt verfilmt sehen möchte. Jetzt bist du dran, Hollywood!

    „Ihr kennt mich nicht“

    (von David Klass)

    Worum geht’s: Der 14-jährige John lebt mit seiner alleinerziehenden Mutter zusammen. Diese hat seit kurzem einen neuen Freund, der John gegenüber gewalttätig und autoritär auftritt. Obwohl er an der Schule als Außenseiter gilt und nur wenige Freunde hat, ist sie für John eine Zuflucht, wo er Schutz und Bestätigung findet. Das liegt unter anderem auch an Gloria, dem beliebtesten Mädchen der Schule, in das er verliebt ist. Als er sich überwindet, sie nach einem Date fragt und sie bejaht, scheint sich das Blatt zu wenden. Doch auch Johns bester Freund Billy ist in Gloria verliebt und wendet sich ab, als er merkt, dass John sich ihr in seiner Abwesenheit annähert. Das Date nimmt jedoch einen bösen Ausgang, woraufhin Gloria John in der Schule schikaniert. Zu Hause ist John weiterhin dem Missbrauch durch den Freund seiner Mutter ausgesetzt, der ihm zudem noch eröffnet, dass seine Mutter und er Heiratspläne schmieden. Die Lage scheint für John immer auswegloser zu werden, bis die Situation endgültig eskaliert…

    Darum sollte es verfilmt werden: Ich habe dieses Buch gelesen, als ich ungefähr selbst in dem Alter des Protagonisten war - und schon damals überraschte mich, wie düster und roh Johns Alltag beschrieben wird. Die Geschichte ist keine leichte Kost, jedoch behandelt sie wichtige Themen, die für einen Jugendlichen prägend sind und ihn auch darüber hinaus Jahre lang begleiten können. Mobbing, soziale Ausgrenzung, häusliche Gewalt und die Kultur des Wegschauens, all das greift David Klass in seinem Roman auf und erinnert dabei an Jan Guillous autobiografisch gefärbten Roman „Evil – Das Böse“ (der 2003 als „Evil - Faustrecht“ fürs Kino adaptiert wurde). Ein eindrucksvolles Psychogramm anhand dessen gezeigt wird, wie Opfer zu Tätern werden und was dazu beiträgt, dass ein Mensch „Böse“ wird. Doch im Vergleich zu Guillous „Evil“ ist Klass‘ Hauptfigur kein abgebrühter Typ, der sich schon zu Beginn selbst einen Platz im Gefüge des Bösen erkämpft hat, sondern ein Teenager mit fehlendem Selbstwertgefühl, der sich mit seinem eigenen Leben einfach nicht identifizieren kann.

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