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    Die ersten Kritiken zum "Ben Hur"-Remake sind da

    In der Neuverfilmung von „Ben Hur“ tritt „Boardwalk Empire“-Star Jack Huston in die Sandalen von Charlton Heston. Viele der ersten Kritiker sind sich aber einig, dass das neue Werk dem Monumentalfilm-Klassiker von 1959 nicht das Wasser reichen kann.

    Paramount Pictures

    Mit „Ben Hur“ von „Wanted“- und „Abraham Lincoln: Vampirjäger“-Regisseur Timur Bekmambetov erwartet uns demnächst eine weitere Verfilmung von Lew Wallace‘ Romanklassikers „Ben-Hur: A Tale of The Christ“ aus dem Jahre 1880, dessen elffach oscarprämierte Adaption von 1959 wohl die bislang bekannteste sein dürfte. Anders als das 57 Jahre alte Werk mit Charlton Heston in der Titelrolle stößt der neue „Ben Hur“ bei den ersten Kritikern nun allerdings auf wenig Gegenliebe.

    Noch recht wohlwollend zeigen sich jedoch die Kollegen von The A.V. Club, die der Meinung sind, dass „Ben Hur“ nach einem durchwachsenen Start gegen Ende hin besser und mutiger wird. Dabei finde Regisseur Bekmambetov durchaus einen Weg, die schwer zu übertreffende legendäre Streitwagenszene aus der Version von 1959 auf seine eigene laute und wilde Art und Weise unterhaltsam zu inszenieren und dabei ein Mittendringefühl zu erzeugen. Beim Guardian, der ebenfalls durchaus Gefallen an einigen Aspekten des „Ben Hur“-Remakes findet, sieht man es genau andersherum. Während dort das Finale als mies („cheesy“) bezeichnet und das Streitwagenrennen als wenig spannend empfunden wird, sei man von der ersten Hälfte des Films weit mehr überzeugt. Die Änderungen im Vergleich zur Vorlage würden größtenteils überraschend funktionieren, es gebe einige geschliffene Dialoge und die Sequenz auf dem Sklavenschiff sei das Beste, was Bekmambetov je gefilmt hat.

    Abgesehen davon hat die internationale Presse bislang jedoch recht wenig Lob für Bekmambetovs „Ben Hur“-Version übrig. Zwar ist man sich bei Branchenblättern wie IndieWire und Empire einig, dass die Geschichte um einen jüdischen Prinzen, der von seinem engsten Vertrauten verraten wird und daraufhin Rache schwört, zeitlos und daher selbst vom „Abraham Lincoln: Vampirjäger“-Regisseur nicht völlig zu vermasseln sei, doch bleibe das Ganze mit seinen schwach gezeichneten Figuren lediglich an der Oberfläche (IndieWire) und hätte immer wieder Momente, in denen man aufgrund schieren Unvermögens nur mit den Augen rollen könne (Empire). Von Variety wird das erwähnte Streitwagenrennen zwar ebenfalls noch als Highlight positiv hervorgehoben, ansonsten sei der Film aber äußerst schwerfällig und glanzlos und Jack Huston in der Hauptrolle wenig überzeugend.

    Bei der Kritik des Hollywood Reporter handelt es sich schließlich um einen kompletten Verriss und einen weiteren Beweis dafür, dass besonders die zentrale Streitwagensequenz im Finale die Gemüter spaltet. Der entsprechenden Rezension zufolge handle es sich bei dieser aufgrund des übermäßigen CGI-Einsatzes und des Schnittgewitters gar um die schlechteste Szene des gesamten Films. Doch auch ansonsten kommt das Werk beim Hollywood Reporter überhaupt nicht gut weg: „Regisseur Timur Bekmambetov hat keine Ahnung davon, wie man eine normale dramatische Szene inszeniert, in der sich allmählich Emotionen aufbauen und Nuancen die Charakterzeichnungen überschatten. Die Kamera und die Schauspieler sind völlig chaotisch, ihre Bewegungen willkürlich und die dauernden Schnitte unmotiviert. Die Inszenierung folgt keiner inneren Logik, was weder dem Drama noch den Darstellern zu Gute kommt.“

    Bei der Kritiken-Sammelseite metacritic.com kommt „Ben Hur“ bei bis dato zwölf zusammengetragenen Rezensionen im Moment auf bescheidene 42 von 100 möglichen Punkten. In den USA können Kino-Besucher bereits ab dem morgigen 19. August 2016 selbst überprüfen, was an den Pressestimmen dran ist. Dass wirklich viele dies tun werden, wird in den ersten Prognosen zum Erfolg des Films aber bereits bezweifelt. Brancheninsider Roger Friedman schreibt auf seiner Website showbizz411.com sogar, dass der Monumental-Actioner, dessen Produktionsbudget sich zwischen 100 und 150 Millionen Dollar bewegt haben soll, nach den größtenteils negativen Kritiken und aufgrund der wenig zugkräftigen Stars in den Hauptrollen mit einem Verlust von bis zu 100 Millionen Dollar zu einem der größten Flops des aktuellen Kinojahres werden könnte.

    Wie sich „Ben Hur“ hierzulande schlägt, erfahren wir erst ab dem 1. September 2016, wenn der Film mit Jack Huston, Toby Kebbell, Morgan Freeman und Rodrigo Santoro in den deutschen Kinos startet.

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