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    "Kalte Wasser": Drama an Bord der Gorch Fock wird fürs Fernsehen adaptiert

    Warum eine junge Kadettin in einer Septembernacht 2008 über Bord der Gorch Fock ging und ertrank, ist ungeklärt, die Themen dahinter aber sind klar: Drill, Druck und Männlichkeitsgehabe. Die ARD bringt das See-Drama 2017 als Spielfilm ins Fernsehen.

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    Die Gorch Fock, ein traditionsreiches Segelschulschiff der Deutschen Marine, geriet 2008 durch einen bis heute nicht komplett geklärten Todesfall in die Schlagzeilen. In der Nacht vom 3. auf den 4. September 2008 ging die 18-jährige Kadettin Jenny Böken vor Norderney über Bord und ertrank, offizielle Unfallursache ist Ausrutschen. Wie genau es zu dem Todesfall kam, der weder der erste war noch der letzte blieb, wurde anschließend viel diskutiert, auch in Zusammenhang mit Drill und Druck in der Schifffahrt, in der primär Männer arbeiten. Unter dem Arbeitstitel „Kalte Wasser“ produziert UFA Fiction nun für den NDR und die ARD Degeto eine Verfilmung des Gorch-Fock-Vorfalls.

    Regisseur Raymond Ley (Grimme-Preis für „Eine mörderische Entscheidung“) beginnt am morgigen 23. August 2016 in Polen mit den Dreharbeiten. In der fiktionalisierten Version der Ereignisse spielt Maria Dragus („Das weiße Band“) die 18-jährige Lilly Borchert, die in ihren ersten Wochen Marineausbildung an Bord eines Segelschulschiffs stark mit der neuen Umgebung fremdelt. Von der Stammbesatzung um Kapitän Krug (Harald Schrott) und den jungen Kadetten, die Offiziere werden wollen, fühlt sich Lilly isoliert, mit Schlafmangel und Drill kommt sie nicht zurecht. Auch zu einer anderen Sanitätsoffizier-Anwärterin, Klara (Lisa Hrdina), findet sie keinen Zugang – schlimmer noch, die beiden jungen Frauen werden Gegenspielerinnen. Eines Nachts übernimmt Lilly, der ihre Vorgesetzten die Tauglichkeit zur Offizierin absprechen, den Dienst am Ausguck. Sie geht über Bord – und zurück bleibt die Frage nach dem Warum. Hartmut Kerber (Miroslaw Baka), Journalist auf dem Schiff, beginnt Nachforschungen…

    Kalte Wasser“ soll in der ersten Jahreshälfte 2017 im Ersten laufen, begleitet von einem 30-minütigen Dokumentarfilm über den Fall Jenny Böken.

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