Mein Konto
    Tödliche Unfälle bei Dreharbeiten: So gefährlich ist es auf Filmsets

    Hubschrauberabstürze, Explosionen, Zusammenstöße, Herzversagen: Nach dem tragischen Unfall bei den Arbeiten zu „Blade Runner 2“ erinnern wir an Stuntleute, Kameramänner und andere Mitarbeiter, die ebenfalls bei Dreharbeiten ums Leben gekommen sind.

    2014: „Midnight Rider: The Greg Allman Story“ (nicht fertiggestellt)

     

    Was ist passiert?

    Am ersten Drehtag der Gregg-Allman-Biografie „Midnight Rider“ wollte Regisseur Randall Miller eine Szene mit einem Krankenhausbett auf einer Eisenbahnbrücke bei Savannah im US-Bundesstaat Georgia drehen. Er hatte jedoch keine Genehmigung für den Dreh auf der in normalem Betrieb befindlichen Strecke und als der nächste Zug sich näherte, blieb dem Team nur eine Minute Zeit, die Brücke zu räumen. Das reichte nicht: Kameraassistentin Sarah Jones wurde getötet, mehrere weitere Crewmitglieder erlitten Verletzungen.

    Welche Folgen hatte der Unfall?

    Was am Set von „Midnight Rider“ geschah, hat eine anhaltende Debatte über die Sicherheit und die Verantwortlichkeiten bei Filmproduktionen ausgelöst. Und trotz der schwierigen Rechtslage wurden der Regisseur, die Produzentin Jody Savin, Production Manager Jay Sedrish und die Erste Regieassistentin Hillary Schwartz wegen Totschlags angeklagt – das geschah hier das erste Mal nach einem Tod bei Dreharbeiten seit dem berüchtigten Fall „Unheimliche Schattenlichter“ 30 Jahre zuvor. Am Set der John-Landis-Episode der Horror-Anthologie waren der Schauspieler Vic Morrow und zwei Kinderdarsteller durch einen außer Kontrolle geratenen Hubschrauber getötet worden. Nach jahrelangem Prozess wurden der Regisseur und seine vier Mitangeklagten schließlich von dem Vorwurf des Totschlags freigesprochen.

    Vor diesem Hintergrund ist das Urteil in der Sache „Midnight Rider“ historisch: Miller bekannte sich schuldig (im Gegenzug wurde die Anklage gegen seine Frau Savi´n fallengelassen) und wurde zu zwei Jahren Gefängnis, insgesamt zehn Jahren Bewährung und Berufsverbot sowie zu einer Geldstrafe verurteilt. Er ist damit der Erste, der wegen eines Todesfalls an einem Filmset eine Haftstrafe verbüßen musste – inzwischen wurde nach einem Jahr im Gefängnis entlassen. Sedrish und Schwartz mussten nicht in Haft, aber auch sie haben zehn Jahre Bewährung bekommen und dürfen in der Zeit nicht mehr in sicherheitsrelevanter Position tätig sein.

    facebook Tweet
    Das könnte dich auch interessieren
    Back to Top