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    "James Bond 007 – Ein Quantum Trost": Regisseur Marc Forster verrät, was beim Dreh schief lief

    In einem Interview mit den Kollegen von Collider sprach Regisseur Marc Forster sehr ausführlich über seine Erfahrungen bei „James Bond 007 – Ein Quantum Trost“ und über die schwierigen Umstände der Produktion.

    Sony Pictures

    Als Daniel Craig in „James Bond 007 – Casino Royale“ debütierte, waren Kritiker und Zuschauer begeistert. Umso höher waren die Erwartungen an den Nachfolger „Ein Quantum Trost“, der dann aber ernüchterte. An den Kinokassen schnitt er zwar ähnlich ab, viele Kritiken waren überdurchschnittlich, doch irgendwie machte sich das Gefühl breit, einen Rückschritt erlebt zu haben. Regisseur Marc Forster erklärte nun im Interview mit Collider, was damals schief gelaufen ist.

    Dabei stelle er aber auch klar, dass er schlussendlich glücklich mit dem Film sei. Er freue sich zudem, dass der Film über die vergangenen acht Jahre wohlwollender betrachtet werde und er den Leuten scheinbar nun besser gefallen. Allerdings spricht er offen darüber, dass die Produktion sehr, sehr schwer gewesen sei. „Ein Quantum Trost“ wurde bekanntlich während des Autorenstreiks gedreht, der damals Hollywood erschütterte. Dieser sorgte dafür, dass alle Drehbuchautoren ihre Arbeit niederlegten und für „Ein Quantum Trost“ war das ein Fiasko, denn es gab kein fertiges Skript.

    Forster erklärte den Kollegen von Collider nun, dass er deswegen eigentlich aussteigen sollte. Ron Howard führt er als Beispiel an, der genau dies tat. Sony stoppte daraufhin „Illuminati“ und nahm mit Howard die Arbeiten nach Ende des Streiks wieder auf. Er sei aber überredet worden, trotzdem mit dem Dreh anzufangen: „Alle sagten mir, wir müssen den Film machen und der Streik wird bald vorbei sein. Du kannst schon anfangen, das zu drehen, was wir bereits haben, und den Rest machen wir dann fertig.“

    Darauf habe er sich eingelassen und es sei dann ziemlich verrückt gewesen. Er habe zudem den Druck gespürt, eine Fortsetzung zu „Casino Royale“ zu machen, was seiner Meinung einer der besten Bond-Filme seit langem gewesen sei – basierend auf dem besten Bond-Buch überhaupt. Der Vorgänger habe ein herausragendes Drehbuch gehabt und er habe nun folgen müssen – mit einem unfertigen Skript und ohne eine Buchvorlage.

    Forster gesteht auch ein, dass er überlegt habe, wie er das Fehlen der Story übertünchen könne. Er dachte früh, wenn der Streik nicht aufhört, „mache ich einfach einen Rachefilm im 70er-Jahre-Stil, sehr von der Action getrieben und viele Schnitte, um zu verschleiern, dass es viel Action und wenig Story gibt.“ Dazu kam, dass auch die Dauer der Post-Produktion zu kurz gewesen sei. Man habe nur fünf oder sechs Wochen nach dem Dreh gehabt, um den Film zu schneiden. Dies sei aber zum Glück das kleinste Problem gewesen, da er schon während des Drehs sehr viel Zeit auf das Schneiden verwendet habe. „Der Schlüssel war für mich am Ende, sicher zu stellen, dass alle visuellen Effekte gut aussehen und dass die Story zumindest funktioniert“.

    Mittlerweile kann Marc Forster wohl auch lachend auf die schwere Zeit zurückblicken, die ihn damals wohl ziemlich gefordert hat. Wie eingangs ausgeführt, ist er heute mit dem Ergebnis glücklich und widmet sich längst anderen Werken. So präsentierte er jüngst auf dem Filmfestival in Toronto seinen neuen Thriller „All I See Is You“, um eine blinde Frau (Blake Lively), die plötzlich ihre Sehkraft nach und nach wiedererlangt und dabei verstörende Details über ihre Ehe und ihren Mann (Jason Clarke) erkennen muss. „All I See Is You“ hat noch keinen deutschen Kinostart.

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